Bahrain: Mercedes-Performance macht Mut für die Wüste

, 16.04.2013

Mercedes ist dieses Jahr besser aufgestellt als bisher - In Bahrain will man diesen Aufwärtstrend nutzen und die Zuverlässigkeitsprobleme ausmerzen

Lewis Hamilton hat in drei Grands Prix bereits doppelt so viele Podestplätze erreicht wie Michael Schumacher in seinen drei Comeback-Jahren. Ein Beweis dafür, dass Mercedes dieses Jahr deutlich besser aufgestellt ist als in der Vergangenheit. Davon zeugt auch die Pole-Position durch den Briten in Schanghai. Am Ende sicherte sich Hamilton den dritten Platz, was beweist, dass man in den Rennen noch etwas Nachholbedarf hat.

Zumal Teamkollege Nico Rosberg im Rennen gar nicht zurecht kam und schließlich mit einem Stabilisatordefekt aufgeben musste - eine weitere bittere Enttäuschung für den Vorjahressieger, nachdem er sich in Malaysia hinter Hamilton anstellen musste. Doch jetzt blickt er zuversichtlich nach vorne: "Nach dem schwierigen Wochenende in China freue ich mich sehr darauf, am Freitag in Bahrain wieder ins Auto zu steigen. Die ersten drei Rennen verliefen für mich nicht nach Wunsch, aber das Gute ist, dass wir auf der Basis unseres Autos aufbauen können."

Zumal er den Kurs in Sakhir mag: "Der Kurs belastet die Hinterreifen sehr stark und die größte Herausforderung wird es sein, das Beste aus den Bedingungen herauszuholen. Wir sind besser vorbereitet als im vergangenen Jahr und wir haben gezeigt, dass unser Auto in dieser Saison viel stärker ist. Hoffentlich können wir damit in Bahrain ein gutes Resultat einfahren."

Hamilton fühlt sich immer wohler

Teamkollege Hamilton darf hingegen mit Freude auf den Saisonstart zurückblicken - bisher macht er bei Mercedes eine glücklichere Figur als Rosberg. "Das Wochenende in China verlief für das Team und mich wirklich positiv", zieht er ein positives Fazit. "Ich finde mich mit jedem Rennen besser im Team ein und fühle mich in meinem Auto immer wohler."

Trotz des Aufwärtstrends bei Mercedes sieht er Raum für Verbesserungen: "Wir waren mit der Pole-Position und dem Podestplatz sehr zufrieden. Noch gibt es aber einige Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen, um den Abstand zu den schnellsten Autos zu verkleinern. Wir arbeiten hart daran, um diese Bereiche zu bestimmen und uns darin zu steigern. Vor dem Rennen in Bahrain sind unsere Möglichkeiten begrenzt, aber ich werde vor meiner Anreise an die Strecke noch einmal mit meinen Ingenieuren sprechen, um zu erfahren, was wir kurzfristig verbessern können."

In Bahrain erwartet er ein herausforderndes Wochenende: "Der Kurs in Bahrain ist eine harte Nuss, besonders für die Reifen, die überhitzen können, und mit dem Sand auf der Strecke, was die Herausforderung aber auch einzigartig macht. Der Streckenverlauf bietet eine schöne Kombination aus schnellen, mittelschnellen und langsamen Kurven - keine leichte Aufgabe für die Fahrer und Fahrzeuge; eine echte Bewährungsprobe für uns. Ich kann es kaum erwarten, wieder im Auto zu sitzen und zu sehen, was wir dort erreichen können."

Brawn will Problemzonen in den Griff kriegen

Ross Brawn sieht die Basis für die Saison durch die unterschiedlichen Bedingungen zu Saisonstart gelegt: "Die ersten drei Rennwochenenden dieses Jahres liegen hinter uns und in Bahrain erwartet uns das letzte der vier Überseerennen zu Saisonbeginn. Bei jedem der Grand Prix erleben wir sehr unterschiedliche Streckenbedingungen. Dadurch sollten wir ein gutes Verständnis für unser Auto erlangen, mit dem wir in den Rest der Saison gehen werden."

Der Brite hat trotz Zufriedenheit auch schon die Schwachstellen ausgemacht: "Unsere Leistungen waren bislang zufriedenstellend und übertrafen vielleicht sogar teilweise unsere Erwartungen aus dem Winter. Es liegt aber noch viel Arbeit vor uns. Dabei stehen zwei Bereiche im Mittelpunkt: Wir müssen unsere Zuverlässigkeit verbessern und unsere Performance steigern, um die nötigen Zusatz-Zehntel zu finden, die uns noch im Vergleich zu unseren schnellsten Konkurrenten fehlen. Dieses Ziel zu erreichen ist umso schwieriger, da auch sie nicht still stehen werden."

In Bahrain wünscht sich Brawn, mit "beiden Autos ein starkes Ergebnis erzielen. Nico und Lewis sollen nicht nur regelmäßig die Chance auf Punkteplatzierungen haben, sondern auch auf Podestplätze. Wir durften in dieser Saison schon erste Erfolgserlebnisse feiern und schöpfen Motivation daraus, dass sich nach dem dritten Platz in China eine leichte Enttäuschung einstellte."

Wolff: Defekte nicht akzeptabel

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zieht ebenfalls eine ambivalente Bilanz: "Nach den ersten drei Saisonrennen können wir mit unserer Leistung einerseits zufrieden sein, haben aber andererseits noch genügend Raum für Verbesserungen. Die beiden Podiumsplatzierungen von Lewis bei den zurückliegenden zwei Rennen sind ein starker Start in die Saison. Damit haben wir gezeigt, dass unser Auto bei verschiedenen Bedingungen und auf unterschiedlichen Streckentypen konkurrenzfähig ist. Zwei technische Defekte für Nico in drei Rennen sind hingegen nicht akzeptabel und alle in der Fabrik arbeiten mit Volldampf daran, unsere Vorgabe zu erfüllen und bei jedem Rennen beide Autos ins Ziel zu bringen."

Er hat den Eindruck, dass der Teamgeist bei Mercedes passt: "Die Atmosphäre im Team ist ruhig, und alle sind hochmotiviert. Die starken Leistungen von Nico und Lewis treiben jeden in der Mannschaft an. Das Rennen in Bahrain stellt uns mit einer Kombination aus hohen Temperaturen, einer staubigen Strecke und einer starken Belastung der Hinterreifen vor eine weitere neue Herausforderung. Unser Ziel ist es, ein reibungsloses und zuverlässiges Wochenende zu erleben, um so die nötigen Daten sammeln zu können, die wir benötigen, um am Sonntag die richtigen Entscheidungen zu treffen."

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