Ferrari-Pilot Fernando Alonso dominierte den Großen Preis von Spanien vor Kimi Räikkönen (Lotus), Teamkollege Felipe Massa und Sebastian Vettel (Red Bull)
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Der Große Preis von Spanien hat in Fernando Alonso einen Lokalmatador als Sieger gefunden - sehr zur Freude der zahlreichen Fans, die an den Circuit de Catalunya gekommen waren, um dem Spanier die Daumen zu drücken. Der Ex-Weltmeister holte sich bei sonnigen Bedingungen den nach 2006 den zweiten Sieg auf der beliebten Teststrecke vor Kimi Räikkönen im Lotus und Teamkollege Felipe Massa, der das Podium als Dritter komplettierte.
Sebastian Vettel musste sich bei Alonsos 32. Grand-Prix-Sieg mit dem vierten Rang begnügen, bleibt in der WM-Wertung aber weiterhin knapp vor Räikkönen und Alonso in Führung. Red-Bull-Teamkollege Mark Webber reihte sich auf dem fünften Rang ein.
Zähler gab es ebenfalls für Nico Rosberg im Mercedes auf dem sechsten Rang, der von der Pole-Position gestartet war, vor Paul di Resta im Force India, den beiden McLaren-Fahrern Jenson Button und Sergio Perez sowie Daniel Ricciardo im Toro Rosso.
Ohne Zähler reisen unter anderem Lewis Hamilton im zweiten Mercedes auf Rang 12 vor Adrian Sutil (Force India), Pastor Maldonado (Williams) und Nico Hülkenberg (Sauber) ab.
Echter Härtetest für das Aerodynamik-Paket
Mit dem Großen Preis von Spanien in Barcelona läutete die Formel 1 die "Europa-Saison" ein. Hier haben die Teams traditionell nach kleineren Updates der Autos während den ersten Rennen das erste große Upgrade-Paket dabei, das auf dem aerodynamisch anspruchsvollen Circuit de Catalunya auch gleich einem echten Härtetest unterzogen werden kann.
Statistisch betrachtet gehört Barcelona zu jenen Strecken, auf denen der Fahrer auf der Pole-Position - in diesem Fall Rosberg - die mit Abstand größten Chancen auf den Sieg hat. Demgegenüber steht der große Reifenverschleiß, der den Mercedes im bisherigen Saisonverlauf größte Sorgen bereitete. Drei bis vier Stopps waren vor dem Start erwartet worden - der Asphalt war zum Start 37 Grad warm.
Toller Start von Vettel und Alonso
Vettel und insbesondere Alonso erwischten gute Starts, der Weltmeister kam auf den zweiten Rang nach vorn, Alonso auf den dritten. An der Spitze verteidigte Rosberg seine Pole-Position. Auch Sutil erwischte einen starken Start, für den Force-India-Piloten ging es vom 13. gleich auf den achten Rang nach vorn.
Die Abstände nach der fünften von 66 Runden: Rosberg 0,7 Sekunden vor Vettel, 1,2 vor Alonso, 2,4 auf Hamilton, 3,0 auf Räikkönen, 3,5 auf Massa, 4,7 vor Perez, 5,7 vor Sutil, 6,6 vor Grosjean und 7,3 auf di Resta auf dem zehnten Rang. Webber Elfter (+8,1) vor Hülkenberg (+9,1) und den beiden Toro Rosso. Button 17. (+13,6).
Webber stoppt als Erster - Alonso vorbei an Vettel
Bereits in der achten Runde suchte Webber die Box auf um auf die härteren Reifen zu wechseln. Massa folgte einen Umlauf später zusammen mit Sutil, Hülkenberg und Maldonado (der wegen Speedings später eine Durchfahrstrafe kassierte). Grosjean musste mit einem Aufhängungsschaden aufgeben, Sutil stand mit einem Problem zu lang an der Box und fiel dadurch aus den Punkten raus. Alonso folgte einen weiteren Umlauf später, Rosberg und Vettel ebenfalls einen weiteren später - zusammen mit Räikkönen und Perez. Alonso profitierte vom frühen Stopp und setzte sich vor Vettel.
In der 13. Runde schnappte sich Alonso Rosberg und ging zum Jubel der spanischen Fans in Führung. Wenige Meter später konnte auch Vettel an Rosberg vorbeigehen. Massa kassierte Rosberg ein paar Sekunden später ebenfalls. Erneut zeigte sich das vor dem Rennen befürchtete "Reifenfressen" der Silberpfeile.
Alonso dominiert zur Freude der Fans
In der 20. Runde hatte Alonso 4,1 Sekunden Vorsprung auf Vettel, 6,3 auf Massa, 7,0 auf Räikkönen, 12,9 auf Rosberg, 20,1 auf Webber, 21,2 auf Perez, 21,8 auf Ricciardo, 24,6 auf Hamilton und 25,8 auf di Resta. Hülkenberg Elfter (+26,0) vor Gutierrez (+27,1). Button 14. (+33,1). Sutil 19. (+64,6).
In der 21. Runde suchten Massa und Webber zum zweiten Mal die Box auf. Alonso kam am Ende der 21. Runde, Vettel in Runde 25 - und fiel dadurch auch noch hinter Massa zurück. Räikkönen suchte in der 27. Runde die Box auf.
Vettel muss auch noch Räikkönen ziehen lassen
In der 33. Runde musste Vettel am Ende von Start und Ziel Räikkönen passieren lassen. Räikkönen fuhr mit seinem reifenschonenden Lotus sogar auf der weicheren Mischung konstant schneller als der Red-Bull-Pilot auf dem härteren Gummi. Pech in der 35. Runde: Hülkenberg wurde beim Boxenstopp auf dem siebten Rang liegend zu früh aus der Box losfahren gelassen und kollidierte mit einem Gegner, musste erneut an die Box kommen, um sich einen neuen Frontflügel abzuholen. Zudem gab es eine Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe, die ihn aus den Punkten warf.
In der 37. Runde kam Alonso zum dritten Reifenwechsel, direkt gefolgt von seinem Teamkollegen - damit übernahm Räikkönen die Führung. Zwei Runden später holte sich Alonso jedoch wieder die Führung zurück. Vettel suchte die Box in Runde 40 auf. Räikkönen suchte sein Team in Runde 46 auf und wechselte auf die härtere Mischung, mit der er zu Ende fuhr - also einen Stopp für den Finnen weniger als für die direkte Konkurrenz.
Alonso hat das Feld im Griff
In Runde 48 hatte Alonso exakt 20 Sekunden Vorsprung auf Massa, 27,1 auf Räikkönen, 34,5 auf Vettel, 44,8 auf Webber, 64,8 auf di Resta, 72,0 auf Perez, 73,8 auf Ricciardo, 81,0 auf Rosberg und 82,9 auf Gutierrez auf dem zehnten Rang. Hamilton Elfter (+85,6) vor Button (+86,7) und Sutil (+90,8). Hülkenberg 15. (+1 Runde).
In der 49. Runde wechselte Alonso zum letzten Mal die Reifen und konnte die Führung behalten. Webber stoppte in Runde 51, Massa und Vettel einen Umlauf später. Vergne musste seinen Toro Rosso unterdessen mit einem Defekt hinten in der 53. Runde an der Box abstellen.
Fünf Runden vor Rennende waren die Position weiterhin bezogen: Alonso hatte 12,7 Sekunden Vorsprung auf Räikkönen, 21,9 auf Massa, 37,8 auf Vettel, 51,3 auf Webber, 71,8 auf Rosberg, 72,8 auf di Resta, 79,8 auf Button, 80,5 auf Perez und eine Runde auf Ricciardo auf dem zehnten Rang. Hamilton 12. vor Sutil, Maldonado und Hülkenberg.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze