Barcelona: Der Regen geht, die Zeiten kommen

, 01.03.2013

Die Formel-1-Piloten verschaffen sich am Freitagmorgen in Barcelona eine trockene Fahrspur: Rundenzeiten purzeln immer weiter - Jenson Button in Front

Die Formel 1 vertreibt die bösen Wettergeister aus Barcelona. Am Freitagvormittag starteten die Testfahrten aus dem Circuit de Catalunya erneut bei nassen Verhältnissen, doch aus den teils noch sehr dunklen Wolken fiel bislang kein weiterer Regen. Enorm viel Fahrbetrieb am Morgen sorgte dafür, dass die Piloten nach zwei Stunden auf Intermediates und eine Stunde vor der Mittagspause dann sogar auf Slicks wechseln konnten. Die trockene Fahrspur ermöglichte immer schnellere Rundenzeiten.

An der Spitze der Zeitenliste standen nach dem Vormittag die üblichen Kandidaten aus den Topteams - mit einer prominenten Ausnahme. Sebastian Vettel (10./1:31.159 Minuten) kam noch nicht recht auf gutes Tempo. Dies hatte aber gute Gründe. Der Weltmeister testete ein passives DRS an seinem Red Bull RB9. Das Heck des Autos war mit der gut sichtbaren FloViz-Farbe bepinselt. Bei nassen Bedingungen in den ersten Stunden leistete sich Vettel einen kurzen Ritt durch das Kiesbett, allerdings ohne weitere Folgen.

Anschließend war Vettel einer der ersten Piloten, der der nassen Fahrbahn mit Intermediates begegnen konnte. In jener Phase war der Heppenheimer vorne dabei, aber als später die Konkurrenz die Slicks herausholte, legte er nicht entsprechend zu, sondern spulte weitere seine Aerodynamiktests ab. Man darf davon ausgehen, dass der Red-Bull-Star am Nachmittag zulegen wird. Vettel ist einer von vier Deutschen, die am heutigen Freitag in Barcelona im Einsatz sind.

Drei Deutsche vorne dabei

Besonders im Fokus steht Adrian Sutil, der nach der offiziellen Bestätigung seiner Rückkehr zu Force India heute zum zweiten Mal im VJM06 sitzt. Der 30-Jährige absolvierte am Morgen fast 50 Runden und war in 1:26.152 Minuten zweitschnellster Mann im Feld bisher. Besser war einzig Jenson Button (McLaren), der zur Mittagspause in 1:25.936 Minuten die Spitze hält. Der Brite war fleißig und schnell. Offenbar hat man bei der Suche nach Lösungen für das bisherige Setupproblem mit dem MP4-28 Fortschritte gemacht.

Hinter Nico Hülkenberg (3./Sauber/1:27.246) belegt Nico Rosberg (Mercedes/1:27.672) den vierten Rang. Der gebürtige Wiesbadener konnte den guten Speed des neuen Autos mit zwischenzeitlichen Bestmarken immer wieder andeuten. Der gute Eindruck vom W04 scheint sich zu festigen. Auf Regenreifen, Intermediates und den Medium-Slicks konnte Rosberg bereits 50 Runden fahren. Der Mercedes ist offenbar ein guter Dauerläufer.

Für die einzigen Unterbrechungen am Vormittag sorgten Daniel Ricciardo (8./Toro Rosso/1:29.682), der am frühen Morgen direkt nach der neunten Kurve ausrollte, und Romain Grosjean. Der Lotus-Pilot stellte seinen Wagen an nahezu der gleichen Stelle ab. Der Zwischenfall kurz vor dem Mittagessen war quasi geplant. Grosjean hatte ganz bewusst den Tank seines E21 leer gefahren. "Non-specific stop simulation completed", twitterte man seitens Lotus und ging zu Tisch.

Am Ferrari von Fernando Alonso (6./1:27.878) standen am Morgen weitere Versuche im Hinblick auf die Führung der Abgase auf dem Programm, am Williams von Pastor Maldonado (7./1:29.132) entdeckte man einen veränderten Auspuff. Der umstrittene Steg über dem Kanal fehlt, das britische Team setzt nun auf eine eindeutig legale Version. Max Chilton war erneut Alleinunterhalter im Marussia-Team, Caterham-Neuling Giedo van der Garde liegt zum Mittag abgeschlagen auf dem letzten Rang.

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