Barcelona, Tag 3: Trulli sorgt für eine Überraschung

, 27.02.2008

Am letzten gemeinsamen Testtag vor dem Saisonauftakt in Melbourne schmuggelten sich einige unerwartete Fahrer an die Spitze.

Was am 13. November des vergangenen Jahres in Barcelona seinen Lauf nahm, endete am Mittwoch an gleicher Stelle: die Wintertests 2007/2008 sind beendet. Wenn die V8-Motoren in gut zwei Wochen wieder aufheulen, ist zum ersten Mal seit Brasilien wieder Racing angesagt.

Schon beim letzten Test vor Saisonbeginn (ausgenommen ein Honda-Exklusivtest in Jerez) ging der F1-Testwelt ein Licht auf: elektronische Anzeigetafeln mit den Flaggensignalen gaben ihr Debüt am Circuit de Catalunya. Wenigstens diesbezüglich ist die umstrittene Einheitselektronik ein Segen; dank der SECU können endlich einheitlich alle Lenkradleuchten im Cockpit und Elektroflaggen am Streckenrand simultan mit den Flaggensignalen der Rennleitung angesteuert werden.

Am letzten Testtag des Winters wurde die neue Errungenschaft gleich acht Mal gefordert, so oft musste der Test wegen Drehern oder technischer Defekte unterbrochen werden. Den Anfang machte Lewis Hamilton, der schon nach 25 Minuten am Ende der Boxengasse stehen blieb. Die zweite Unterbrechung nutzten Timo Glock und Nick Heidfeld zu einem deutschen Doppelschlag - der eine strandete in Kurve 10, der andere in Kurve 11. Um halb eins schlug das Pech erneut bei Glock zu, diesmal drehte er sich in seinem Toyota in Kurve 7 ins Aus.

Auch Adrian Sutil blieb vom Defektteufel nicht verschont. Der Force India-Pilot blieb wie sein Freund Hamilton in der Boxengasse stehen. Den zweiten Dreher des Tages legte Sebastien Bourdais auf den Asphalt; den Flaggenabschluss zelebrierten wiederum ein BMW Sauber- und ein Toyota-Mann: Heidfeld stellte seinen F1.08 zum zweiten Mal an diesem Tag ab, Jarno Trulli sah sich eine halbe Stunde vor Testende Kurve 10 einmal etwas genauer an.

Dem Italiener schadete der Ausfall nicht: in 1:20.801 Minuten fuhr er am Nachmittag die schnellste Zeit des Tages und setzte sich damit gegen die Überraschungsteams des Winters Williams und Red Bull durch. David Coulthard belegte in seinem RB4 mit knapp einer halben Sekunde Rückstand auf den schwer abgetankten Trulli Platz 2. Nico Rosberg quetschte sich dahinter vor Heikki Kovalainen im McLaren und den Red Bull von Mark Webber. Auf Platz 6 setzte sich Nelsinho Piquet um wenige Tausendstel gegen seinen Teamkollegen Fernando Alonso durch. Auf Position 8 bestätigte Kazuki Nakajima den Aufwärtstrend von Williams.

Der beste Ferrari-Fahrer war Kimi Räikkönen auf Platz 9. Dem Finnen fehlte über eine Sekunde auf die Toyota-Bestzeit. Ein Zehntel dahinter landete Lewis Hamilton, der gut sechs Zehntel Rückstand auf seinen Teamkollegen aufwies. Für die BMW Sauber sprangen nur die Plätze 14 für Robert Kubica und 17 für Nick Heidfeld heraus. Damit war Heidfeld sogar noch einen Platz schlechter als Adrian Sutil im Force India. Dessen Teamkollege Giancarlo Fisichella setzte die guten Testergebnisse mit der zwölftschnellsten Zeit fort - noch vor Ferrari-Pilot Felipe Massa. Die Schlusslichter waren erneut die zwei Honda von Jenson Button und Alexander Wurz.

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