Barrichello: Williams müsste unter die Top 3 fahren

, 14.08.2012

Rubens Barrichello ist davon überzeugt, dass Williams mit ihm noch wesentlich besser dastehen würde - Die Formel 1 hat er noch nicht abgeschrieben

Ende 2011 nahm die lange Formel-1-Karriere von Rubens Barrichello ein eher unrühmliches Ende. Lange Zeit ließ Williams den Brasilianer im Unklaren darüber, ob sein Vertrag verlängert würde oder nicht. So wusste der heute 40-Jährige beim Saisonfinale in Brasilien noch nicht, ob sein 326. Grand Prix auch sein Letzter sein würde. Die weitere Geschichte ist bekannt: Obwohl sich Barrichello selbst auf die Suche nach Sponsorengeldern begab, entschied sich das Team für seinen Landsmann Bruno Senna, Barrichello fand in der IndyCar-Serie eine neue Heimat.

Nachdem der Brasilianer im Vorjahr im Williams aussichtslos im Mittelfeld kämpfte, ist das Auto in diesem Jahr wieder gut genug für Siege. Das macht für Barrichello seinen unfreiwilligen Abschied aus der Formel 1 noch schmerzhafter. "Mir blutet das Herz, dass ich da nicht dabeisein kann", sagt der 40-Jährige gegenüber 'auto, motor und sport'. Barrichello sieht sich zwar nicht als Opfer, aber findet es schade für Williams, "weil ich glaube, dass ich dieses Jahr wirklich Großes hätte leisten können."

"Williams würde von mir profitieren", meint der Brasilianer, der davon überzeugt ist, dass Senna, Pastor Maldonado oder Valtteri Bottas von seiner Erfahrung als Teamkollege hätten profitieren können. "Sie wären neben mir noch viel besser gefahren, als sie es jetzt tun." Als Beispiel führt Barrichello die zahlreichen Unfälle von Maldonado an: "Pastor ist superschnell. Mit mir an der Seite fährt er viel kontrollierter."

"Ich glaube, es gibt noch einen Weg zurück"

Auch bei Senna glaubt der 40-Jährige, hätte er viel bewegen können: "Wenn ich sein Teamkollege wäre, würde er noch mehr aus sich herausholen. Ihm fehlt Erfahrung. Und die bekäme er von mir. Er braucht jemand, der die ganzen kleinen Probleme löst. Dann kann er viel relaxter fahren." So seien die Resultate von Williams zwar deutlich besser als noch im Vorjahr, jedoch lange nicht so gut, wie sie sein könnten. "Mit diesem Auto müssten sie unter den Top 3 mitfahren", meint Barrichello.

Die Formel 1 verfolgt der Brasilianer auch aus der Ferne noch intensiv: "Ich studiere jede einzelne Sektorzeit, ich bekomme von Freunden ganz genaue Informationen über die Reifen und die Autos." Dafür scheut er sich auch nicht, den Wecker auf fünf Uhr morgens zu stellen. "Meine Frau schimpft, dass ich komplett verrückt bin", lacht der Familienvater, der sich noch nicht damit abfinden will, dass seine Formel-1-Karriere beendet ist. "Ich glaube, es gibt noch einen Weg zurück. Ich benutze IndyCar nicht als Notlösung."

Die ausgeglichene Formel-1-Saison findet Barrichello "Sensationell." Top-Favorit auf den WM-Titel ist für ihn Fernando Alonso, der "in der Form seines Lebens" fahre. "Er hat nicht das schnellste Auto, macht aber das Beste daraus. Und jetzt nehmen sich seine Verfolger die Punkte gegenseitig weg", analysiert der Brasilianer. Am Ende werde es auf ein Duell Alonso gegen Vettel hinauslaufen.

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