Im russischen Sotschi wird eifrig an der neuen Formel-1-Strecke für 2014 gebaut - Die Organisatoren sind zuversichtlich, dass alles plangemäß fertig wird
© Foto: Formula Sochi
In naher Zukunft wird die Formel 1 ein weiteres Land erobern. Im Jahr 2014 steht die Russland-Premiere auf dem Programm. Wie Bernie Ecclestone erst kürzlich mitteilte, will er Russland unbedingt auf die Formel-1-Weltkarte holen. "Wir müssen Russland an Bord holen. Herr Putin steht voll dahinter", bekräftigt der Brite. Noch ist allerdings nicht sicher, ob in Sotschi auch tatsächlich im Jahr 2014 gefahren wird. Im Frühjahr 2014 finden erstmals in der Stadt am Schwarzen Meer die Olympischen Winterspiele statt. Für die Formel 1 soll teilweise das Areal der Olympioniken weiterverwendet werden.
Designt wurde die Strecke von Hermann Tilke und derzeit wird sie von der Firma OJSC "Center of Omega" gebaut. Die Firma OJSC "Formula Sotschi" wird künftig für den Betrieb der Anlage zuständig sein. "Der Bau der Rennstrecke befindet sich in einem hohen Gang", spielt Alexander Bogdanow, der Geschäftsführer der "Formula Sotschi", auf den Motorsport an. "Die 5,854 Kilometer lange Strecke wird einer der längsten im Formel-1-Kalender sein. Im Autodrom werden außerdem verschieden Rennserien, wie die FIA-GT, die WEC, die WTCC, die Formel 3 und russische Meisterschaften fahren", zählt Bogdanow seine Vision auf.
"Wir arbeiten auch daran, die Motorrad-Elite zu bekommen, wie die MotoGP und die Superbike-WM." Derzeit arbeiten mehr als tausend Menschen an der Rennstrecke. 110 Baumaschinen sind im Einsatz. Der Bau, der von "Center of Omega" durchgeführt wird, wird von der Tilke GmbH und von russischen Experten überwacht. Außerdem steht man in Kontakt mit der Formel 1 und mit Ecclestone. In einer Aussendung der "Formula Sotschi" heißt es, dass man "zuversichtlich ist, dass der Grand Prix von Russland zeitgerecht fertig sein und auf einem hohen Level organisiert sein wird."
Die Integration der Formel-1-Strecke in den Olympischen Park ist ein wichtiger Aspekt der Anlage. Viele Anlagen für die Winterspiele sind bereits fertiggestellt. Auch bei der Strecke geht es voran, denn in einigen Abschnitten soll bereits die erste Asphalt-Schicht liegen. Formel-1-Architekt Tilke ist mit den Fortschritten zufrieden: "Gemeinsam mit Omega und Formula Sotschi sind wir tief in das russische Grand-Prix-Projekt involviert."
"Wir sind zufrieden, dass die Arbeit nach Plan voranschreitet, wenn man bedenkt, wie viel Koordination mit dem Olympischen-Projekt verbunden ist. Ohne Zweifel wird die Strecke den Anforderungen der Formel 1 gerecht werden, und vielleicht auch der MotoGP", schätzt der Deutsche. "Die Strecke wird sehr schnell und technisch sein sowie einige interessante Features bieten."
"Es ist eine fantastische Anlage mit einer tollen Atmosphäre. Es wird eine außergewöhnliche Strecke sein, weil sie durch den Olympischen Park führt. Für die Zukunft dieses einzigartigen Kurses bin ich sehr optimistisch, und ich freue mich auf einen triumphalen Formel-1-Start in Russland."
Die Fahrtrichtung wird im Uhrzeigersinn verlaufen und der Kurs besteht aus zwölf Rechts- und sechs Linkskurven. Es sollen Kombinationen aus schnellen und technischen Abschnitte sein. Zwischen der ersten und zweiten Kurve sollen die Formel-1-Boliden eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 321 km/h erreichen. Der Rundenschnitt wurde mit 215 km/h berechnet. Das Boxengebäude wird Platz für 33 Boxen bieten. Auf der Haupttribüne werden 13.600 Fans Platz haben.
In den vergangenen Tagen wurde die Region um Sotschi von mehreren Erdbeben erschüttert. Inwieweit Schäden an den Olympia- und Formel-1-Einrichtungen entstanden sind, ist derzeit nicht bekannt.