Belgien GP: Hamilton gewinnt Rutschpartie

, 07.09.2008

Zum vierten Mal in Folge wollte Kimi Räikkönen den Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps gewinnen. Doch der Sieger hieß: Lewis Hamilton.

Typisch Spa-Francorchamps: feuchte Strecke zum Rennstart, abgetrocknete Strecke mit teilweise Sonnenschein zur Rennmitte und leichter Nieselregen in den Schlussrunden - der Belgien GP war mal wieder eine Wetterlotterie, die am Ende ein spannendes Duell zwischen dem Führenden Kimi Räikkönen und dem Zweiten Lewis Hamilton bot. Auf leicht feuchter Bahn kämpfte sich Hamilton immer näher an den Finnen heran.

Dann begannen die verrücktesten drei Runden des Jahres. Der Regen wurde stärker und das Duell an der Spitze härter. Plötzlich fuhr Kimi Räikkönen neben der Strecke, Hamilton übernahm die Führung, kam jedoch hinter einem zu überrundenden Williams ins Straucheln und verlor sie wieder an Räikkönen, der sich jedoch nur Sekunden danach selbst drehte und somit wieder Hamilton die Führung bescherte. Auf nasser Bahn schlichen die Spitzenfahrer dem Ziel entgegen, doch Räikkönen riskierte zu viel, drehte sich erneut und schlug in der Mauer ein - Ausfall für den Finnen. So rutschte Hamilton ungefährdet zum Sieg, denn Felipe Massa hatte in der Schlussphase nichts riskiert und fuhr langsam auf Platz 2 ins Ziel.

Chaos am Ende

Am Start ließ Hamilton keine Fragen offen und zog dem Feld davon, doch dann der Fehler: er drehte sich eingangs der zweiten Runde in der La Source. Sein Verfolger Räikkönen wich über die Auslaufzone aus, ging dann aber nach Eau Rouge auf der langen Geraden am McLaren vorbei. Diese Position hielt Räikkönen auch nach seinen beiden Boxenstopps in den Runden 12 und 25.

Hamilton stoppte beim ersten Boxenbesuch eine Runde vor dem Ferrari-Piloten, bei der zweiten Boxenstopprunde gleichzeitig mit dem amtierenden Weltmeister. Felipe Massa war jeweils der letzte Fahrer des Spitzentrios, der an die Box kam. Doch er spielte keine Rolle im Kampf um den Sieg, den Räikkönen verschenkte.

Aber auch dahinter kam es in den Schlussrunden zu chaotischen Szenen. Einige Fahrer holten sich noch für die letzte Runde Regenreifen, dazu zählten auch Fernando Alonso und Nick Heidfeld, die so in der Schlussrunde an ihren Konkurrenten vorbeischießen konnten. Heidfeld überholte beide Toro Rosso in einer Kurve und schnappte sich hinter Hamilton und Massa den letzten Podestplatz. Alonso überholte auf der zielgeraden Sebastian Vettel und wurde damit Vierter. Vettel belegte Platz 5 vor Robert Kubica, Sebastien Bourdais und Timo Glock.

Turbulenter Beginn

Der Start verlief chaotisch. Fast alle Fahrer begannen das Rennen auf einer noch feuchten Start- und Zielgeraden mit den weichen Trockenreifen. Entsprechend schlecht kamen einige am Start weg, zum Beispiel Heikki Kovalainen der weit nach hinten durchgereicht wurde. Besser machte es Kimi Räikkönen der gleich seinen Teamkollegen angriff. Nur Lewis Hamilton flog vorne zunächst davon.

Dahinter kam es zum Durcheinander: hinten kollidierte Giancarlo Fisichella mit einem Kontrahenten und der Mauer, mittendrin überholte Jarno Trulli den Toro Rosso von Sebastien Bourdais, der ihm jedoch in La Source ins Heck rauschte. Bei einem Ausweichmanöver mussten einige Fahrer neben die Strecke, dabei verlor auch Nick Heidfeld etliche Plätze. Auch Felipe Massa wählte in der ersten Kurve den Ausweg über den Kerb.

In den nächsten Runden gab es durch das durcheinander gewürfelte Feld etliche Zweikämpfe und Überholmanöver. Nick Heidfeld kämpfte sich nach vorne, überholte unter anderem Timo Glock. Auch Heikki Kovalainen schnappte sich einen Kontrahenten nach dem anderen, doch nach einem spannenden Zweikampf mit Robert Kubica war bei Mark Webber Schluss. Kovalainen drehte den Australier um und kassierte dafür eine Drive-Through-Strafe, die ihn erneut weit zurückwarf. In der letzten Runde musste Kovalainen seinen McLaren mit einem Defekt abstellen.

Untersuchung der Rennkommissare

Kurz vor dem Ende des Rennens gab es eine umstrittene Szene, als Lewis Hamilton in der Bus Stop Schikane abkürzen musste und an Kimi Räikkönen vorbei kam. Zwar ließ er danach den später ausgeschiedenen Räikkönen wieder vorbei, doch behielt er sich einen Vorteil, da er sofort in den Windschatten ging und mit mehreren Zickzack-Manövern überholte. Deswegen gab es von den Rennkommissaren nach dem Rennen zu hören, dass der Zwischenfall untersucht wird. Auch Ferrari hat einen Protest eingelegt.

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