Der frühere Formel-1-Pilot Gerhard Berger traut den beiden Traditionsteams McLaren und Williams nach einer schwachen Saison 2013 ein starkes Comeback zu
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Nur die Plätze fünf und neun in der Konstrukteurswertung. Zu wenig für zwei erfolgsverwöhnte Traditionsteams wie McLaren und Williams. Doch die britischen Rennställe scheinen sich über den Winter erheblich gesteigert zu haben. Das ist zumindest der Eindruck, der sich bei den bisherigen Formel-1-Testfahrten eingestellt hat. Und auch Gerhard Berger meint einen Aufwärtstrend zu erkennen.
Der ehemalige Grand-Prix-Pilot zählt McLaren mindestens zur "zweiten Kraft hinter Mercedes" und traut Williams zumindest in der ersten Saisonhälfte "Überraschungen" zu, wie er bei 'auto motor und sport' erklärt. Vor allem auf McLaren scheint Berger in diesem Jahr große Stücke zu halten: "Ihr Auftritt steht auf einer Stufe mit Red Bull. Einfach hochwertig. Und optisch zählt der McLaren für mich zu den schönsten Autos."
In Woking meint Berger nun wieder die klare Handschrift von Ron Dennis zu erkennen, was er positiv wertet. Denn: "Bei aller Kritik an Ron muss man sagen, dass er einer der kompetentesten Leute in dem Geschäft ist, dass er den richtigen Killerinstinkt hat und den Weg zum Erfolg kennt. Der Beste zu sein reicht ihm nicht. Er will dominieren." Mit ihm könne McLaren "den Weg zum Erfolg zurückfinden".
Auch fahrerisch sieht er McLaren gut aufgestellt. "Magnussen scheint ein großes Talent zu sein", sagt Berger und erklärt: "Doch schnell sein ist nicht alles. Er muss auch im Kopf bereit sein. Button ist die perfekte Messlatte. Jenson hat das Gespür, zur richtigen Zeit das Richtige zu machen." All dies mache McLaren in diesem Jahr zu einem ernsthaften Kandidaten um Podestplätze und Rennsiege.
Und Williams? "Die haben den Trend nach unten gestoppt", meint Berger. "Sie haben mit Motorenpartner Mercedes die richtige Entscheidung getroffen. Mit Massa und Bottas hat Williams einen guten Mix aus Erfahrung und Jugend im Cockpit und mit Pat Symonds einen starken Techniker an der Spitze. Man spürt förmlich: Da geht es aufwärts. Die starke Vorstellung bei den Testfahrten ist kein Zufall."
Fraglich sei beim Rennstall aus Grove lediglich, ob es sich im Entwicklungsrennen behaupten könne. "Auf die Dauer traue ich McLaren und Ferrari die Rolle des Herausforderers von Mercedes mehr zu", so Berger. Er fügt hinzu: "Massa und Bottas, das erinnert mich an Button und Magnussen. Bottas hat gezeigt, dass er schnell ist. Massa wird ihn führen, und Bottas wird dafür sorgen, dass Massa nicht einschläft."