Monaco war früher lange Zeit das absolute Highlight der Formel 1 Saison. Das Fürstentum galt als einziger Stadt-Grand-Prix im Kalender. Das ändert sich.
© Foto: Sutton
Berlin oder Hamburg sollen als City-Grand-Prix's einspringen und somit Hockenheim und den Nürburgring aus dem GP Kalender drängen. Jedenfalls wenn es nach einer Meldung des Sportinformationsdienstes geht. Die Geschäftsführer der beiden traditionsreichen Rennstrecken von Hockenheim und dem Nürgburgring können sich dieses Szenario jedoch kaum vorstellen.
Momentan ist ein Trend hin zu Stadtrennen bemerkbar. Neben Singapur wird auch Valencia ein Rennen zwischen den Strassen und Mauern der Stadt durchführen. Auch den Grand Prix von Frankreich möchte Bernie Ecclestone von den Kuhweiden in das Zentrum der "romantischsten Stadt der Welt", Paris, verlegen.
Doch was ist dran an den Gerüchten? "Die Kosten wären enorm und demnach wären auch die Ticketpreise wahrscheinlich sehr hoch", sagte Hartmut Tesseraux, Sprecher der Rennstrecke in Hockenheim. Der Nürburgring wechselt sich im Zwei-Jahres-Rhythmus bei der Austragung des Grand Prix von Deutschland mit Hockenheim ab. "Formel 1 Rennen in Städten sind teurer als auf Rennstrecken. Die Formel 1 ist auch so schon teuer genug", sagte Walter Kafitz, Geschäftsführer am Nürburgring. Abgesehen davon sei es nahezu unmöglich, alle dazu erforderlichen Freigaben zu erhalten. Der Traum vom deutschen Monaco bleibt also weiterhin nur ein Traum.
Turbine
04.03.2008
Schwer vorstellbar, aber da ich auf Stadtrennen stehe, würde ich das sicherlich begrüßen und auch vor Ort dabei sein!
\\\SnowFreak
04.03.2008
Find ich gar keine schlechte Idee! Aber bitte... [B]MÜNCHEN[/B]! Das ist hier so die Grotte des Motorsports! Hier in der Umgebung gibt es nichts der Art. Da währ ich auf jeden Fall dabei! In Berlin gab es ja schon einmal einen Rennparcours, sogar mit einer Steilkurve. Mein Vater hat dort noch Rennen angeschaut. Btw: Bernie Ecclestone bräuchte auch mal ein Facelift.
Aston Martin (Gast)
04.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von ///M3 Power [/i] [B] In Berlin gab es ja schon einmal einen Rennparcours, sogar mit einer Steilkurve. [/B][/QUOTE] Hat mein Vater auch dran gedacht als ich ihm von den Plänen erzählt hab. Aber wenn die in Berlin auf der ehemaligen AVUS Rennen fahren würden, dann würden die ganz Berlin lahm legen. Die ist nämlich heut eine Stadtautobahn. Also ich halte von der Idee gar nichts. Die ganzen traditionellen Rennstrecken (Hockenheimring, Nürburgring) gehen dadurch kaputt. Und wer soll denn bitteschön die Eintrittspreise bezahlen? Und wie war das mal? Stadtkurse sind doch so unsicher. Da wurde doch mal groß drüber diskutiert. Sogar Monaco sollte schon aus dem Kalender gestrichen werden. Und jetzt? Jetzt werden wir im Jahr 2009 ganze vier Stadtkurse haben (Shanghai, Monaco, Valencia und Paris). Ich halte Ecclestone einfach nur für einen Spinner.
speedheads
07.03.2008
Die Rennen auf Stadtkursen sind schon hinsichtlich der Atmosphäre spannend, anzuschauen und geben eine gute Würze. Aber auf den traditionellen Rennstrecken sollten weiterhin die meisten Rennen stattfinden. Ferner kann ich mir aktuell nur schwer vorstellen, dass die deutschen Behörden einem Stadtrennen die Genehmigung erteilen. Und außerdem: Wozu haben wir mit dem Nürburgring und Hockenheimring zwei moderne Rennstrecken?
BeezleBug
07.03.2008
Generell finde ich die Idee super, aber leider wird das die aktuelle politische/gesellschaftliche Lage das nicht zulassen, sodaß ich das leider wohl nie erleben werde (wäre aber ein Bild für die Götter, wenn ein F1-Wagen in der Stadt an einem Umweltzonenschild vorbeibrettert :evil: :D ) [QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] [B]Also ich halte von der Idee gar nichts. Die ganzen traditionellen Rennstrecken (Hockenheimring, Nürburgring) gehen dadurch kaputt. [/B][/QUOTE] Dann kuck dir bitte mal die Geschäftsberichte an: durch das F1-Engagement schreibt der Nürburgring die roten Zahlen (auch wenn das natürlich gut für das Image ist). Wenn du dagegen die Geschäftsbereichte andere Rennstrecken wie z.B. den Eurospeedway ansiehst ([URL=http://www.eurospeedway.de/news/news_detail.php?id=727]2007[/URL] ) siehst du, wie man auch ohne F1 sehr gut überleben kann. [QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] [B]Ich halte Ecclestone einfach nur für einen Spinner. [/B][/QUOTE] Dann schau dir mal seine Vita genauer an und überleg, was er über die Jahrzehnte aus der F1 gemacht hat. Anhand dessen würde ich deine Einschätzung stark anzweifeln. BeezleBug
Gecko
07.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] [B]Hat mein Vater auch dran gedacht als ich ihm von den Plänen erzählt hab. Aber wenn die in Berlin auf der ehemaligen AVUS Rennen fahren würden, dann würden die ganz Berlin lahm legen. Die ist nämlich heut eine Stadtautobahn. Ich halte Ecclestone einfach nur für einen Spinner. [/B][/QUOTE] Interessant da gibt es andere, die das Strassengeschehen besser begreifen / kennen als wir Berliner. Und zum Thema Spinner sag ich nur *hust* @Topic - Berlin ist sicher nicht die beste Wahl hat aber auf Grund seiner Tradition zur Avus doch nen gewissen Reiz - mir ist die F1 mitlerweile eh egal - und dadurch tangiert es mich nicht im gerringsten. Und zum Thema Chaos in der Stadt - ich war jetzt nun schon 2x zur F1 in MC - und dort gibt es auch "kein" Chaos
Aston Martin (Gast)
07.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von BeezleBug [/i] [B](wäre aber ein Bild für die Götter, wenn ein F1-Wagen in der Stadt an einem Umweltzonenschild vorbeibrettert :evil: :D ) [/B][/QUOTE] Die Vorstellung ist echt mal nicht schlecht... [QUOTE][i]Original geschrieben von BeezleBug [/i] [B] Dann schau dir mal seine Vita genauer an und überleg, was er über die Jahrzehnte aus der F1 gemacht hat. Anhand dessen würde ich deine Einschätzung stark anzweifeln. [/B][/QUOTE] Daran zweifel ich auch überhaupt nicht und er wird sicherlich sehr viel für die Formel 1 getan haben, aber ich rede nicht von der Vergangenheit. Manche aktuelle Aktionen von ihm halte ich einfach für Spinnereien. Aber darüber kann man ja geteilter Meinung sein. [QUOTE][i]Original geschrieben von BeezleBug [/i] [B] Dann kuck dir bitte mal die Geschäftsberichte an: durch das F1-Engagement schreibt der Nürburgring die roten Zahlen (auch wenn das natürlich gut für das Image ist). Wenn du dagegen die Geschäftsbereichte andere Rennstrecken wie z.B. den Eurospeedway ansiehst (2007 ) siehst du, wie man auch ohne F1 sehr gut überleben kann. [/B][/QUOTE] Ich weiß nicht, ob man vom Eurospeedway direkt auf den Hockenheim und Nürburgring schließen kann.
BeezleBug
08.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] [B]Manche aktuelle Aktionen von ihm halte ich einfach für Spinnereien. [/B][/QUOTE] Ich denke, ob es Spinnerei oder Visionär ist, kann nur die Zeit zeigen. Bleiben wir mal bei dem Beispiel Ecclestone: Als er ab 1972 auf die ONS-Staffel ("Erste-Hilfe-Organisation für Rennstreckensicherheit") für F1-Rennen bestand, fiel genau dieses Wording "Spinner", "Spinnereien", etc. ...und was kann man heute froh sein, das Ecclestone so stur war. Deshalb maße ich mir diesbezüglich kein Urteil an. [QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] [B]Ich weiß nicht, ob man vom Eurospeedway direkt auf den Hockenheim und Nürburgring schließen kann. [/B][/QUOTE] Und warum nicht? Alles sind Rennstrecken, alles sind Unternehmen, die Gewinn fahren müssen um weiter zu überleben. Vom Managing her sehe ich daher keinen Unterschied. BeezleBug
Aston Martin (Gast)
09.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von BeezleBug [/i] [B]Als er ab 1972 auf die ONS-Staffel ("Erste-Hilfe-Organisation für Rennstreckensicherheit") für F1-Rennen bestand, fiel genau dieses Wording "Spinner", "Spinnereien", etc. ...und was kann man heute froh sein, das Ecclestone so stur war. Deshalb maße ich mir diesbezüglich kein Urteil an. [/B][/QUOTE] Wicherheit ist für mich auch keine Spinnerei. Mir gehts eher um Drohungen gegen Streckenbetreiber, die hohen "Gebühren" für die Betreiber der Strecken usw. um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber diese Diskussion kann man glaube ich wohl zu den Akten legen. [QUOTE][i]Original geschrieben von BeezleBug [/i] [B]Und warum nicht? Alles sind Rennstrecken, alles sind Unternehmen, die Gewinn fahren müssen um weiter zu überleben. Vom Managing her sehe ich daher keinen Unterschied. [/B][/QUOTE] In der Hinsicht sind die Strecken durchaus vergleichbar. Nun kommen aber ein paar durchaus realistische Gdankengänge. MEINER Meinung nach (bevor sich gewisse Leute wieder sinnlos aufregen) hat es der Eurospeedway von Anfang an leichter gehabt. Schon alleine der Bau wäre doch wahrscheinlich ohne die Zuschüsse aus den "alten" Bundesländern nie möglich gewesen. Oder wie kann denn ein Bundesland innerhalb von 8 Jahren Pläne realisieren, die über Jahrzehnte nicht realisierbar waren. Ja, mir ist schon klar, dass es auch dort nach der Eröffnung zwischenzeitlich Probleme gab, trotzdem behaupte ich einfach, dass es so ein "Unternehmen" in Ostdeutschland leichter hat als in Westdeutschland. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
BeezleBug
09.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von Aston Martin [/i] [B]Wicherheit ist für mich auch keine Spinnerei. Mir gehts eher um Drohungen gegen Streckenbetreiber, die hohen "Gebühren" für die Betreiber der Strecken usw. um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber diese Diskussion kann man glaube ich wohl zu den Akten legen. [/B][/QUOTE] Gestatte mir noch ein Wort dazu: zu deiner Bemerkung "Sicherheit ist für mich auch keine Spinnerei." Da bewarheitet sich wieder das alte Sprichwort "hinterher ist man immer schlauer". Natürlich ist es HEUTE eine Selbstverständlichkeit, die jedem einleuchtet. Früher war das mehr als umstritten. Es wurden die selben Argumente gezogen wie ich oben im Thread gelesen habe "mit den hohen Gebühren werden bestimmte Rennstrecken bevorzugt", "Eccestone will uns nur abzocken", "diese hohen Gebühren machen uns alle kaputt" etc. Und um bei meinem Beispiel zu bleiben: die Geschichte geht ja weiter: Als man im Juli 1973 in Zandvoort startete versicherte der Rennveranstalter, dass man genug eigene Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe und die ONS-Staffel nicht benötige. Ecclestone willigte ein und bestellte die bereits georderte ONS-Sicherheitsstaffel ab und die Tragödie nam ihren Lauf. Roger Williamson überschlägt sich in seinem March und verbrennt. David Purley, ein bis zum Unfall hinter Williamson fahrender Rennfahrer, versuchte minutenlang, Williamson zu retten, während niederländische Sicherheitskräfte fassungslos neben dem brennenden Wrack standen. Es wurde später publik, dass "mit nur 2000 Mark (rund 1000 Euro) hätte das Leben von Williamson gerettet werden können", aber das war den Veranstaltern zu teuer. Eccestone war so sauer, dass er in den Verhandlungen sich nie wieder auf einen Kompromissvorschlag einließ".... :b2topic: Deshalb ziehe ich daraus den Schluss "nur die Zeit wird es zeigen, ob es "Spinnerei" oder "Vision" war", denn es ist ja auch vorstellbar (gerade wenn ich die derzeitige politische/gesellschaftliche Stimmung in Deutschland betrachte) dass die vermehrten Stadtrennen (also die Maßnahme "der Motorsport kommt zu den Menschen" nicht mehr "die Menschen (und dadurch nur die Fans) kommen zu den Rennveranstaltungen") die "Faszination Motorsport" auch zukünftig erhalten werden kann. BeezleBug P.S.: Sorry für die etwas längere Ausführungen, bin etwas ins Quatschen gekommen
Turbine
09.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von BeezleBug [/i] [B]P.S.: Sorry für die etwas längere Ausführungen, bin etwas ins Quatschen gekommen [/B][/QUOTE] Kein Problem, war sehr spannend zu lesen!
Aston Martin (Gast)
09.03.2008
[QUOTE][i]Original geschrieben von Turbine [/i] [B]Kein Problem, war sehr spannend zu lesen! [/B][/QUOTE] Da schließe ich mich mal an. Außerdem würde ich das als sehr gelungenen Abschluss dieser Diskussion sehen, oder sollen wir noch weiter diskutieren? ;)