Sollten die Verantwortlichen in Silverstone ihre Ausstiegsdrohung wahr machen, hat Bernie Ecclestone "zwei Alternativen" zur Hand: Britischer Grand Prix sicher
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Auch die Formel 1 könnte ihren ganz eigenen "Brexit" erleben. In der zurückliegenden Woche hatten die Veranstalter des Grand Prix von Großbritannien in Silverstone erklärt, dass sie bezüglich ihres Formel-1-Vertrages mit Bernie Ecclestone womöglich von ihrem Ausstiegsrecht Gebrauch machen werden. Der Vorstand des Britisch Racing Drivers' Club (BRDC) hatte vor dem Hintergrund jährlich auflaufender Verluste einen solchen Schritt in Aussicht gestellt.
Wird das sogenannte "Home of Motorsports" nach 2019 von der Formel-1-Landkarte verschwinden? Nein, meint Promoter Bernie Ecclestone. "Wir wollen Silverstone nicht verlieren, und ganz sicher werden wir Großbritannien nicht aus der Formel 1 verlieren. Wir wollen die Fans nicht hängen lassen. Es mag sein, dass es mal ein Jahr ohne Grand Prix geben könnte, aber normalerweise sollte alles okay sein", so der Brite im Interview mit dem britischen Sender 'ITV'.
Ecclestone selbst kann sich die finanziellen Nöte in Silverstone - 2015 verzeichnete man einen Verlust von 2,3 Millionen Euro - nicht erklären. "Das muss man sich mal genau anschauen. Silverstone ist immer voll. Andernorts haben wir längst nicht diese Zuschauerzahlen, aber trotzdem gibt es dort nicht solche Probleme." Er selbst könnte mit einer Reduzierung der Antrittsprämie direkt helfen. "Das wird die FOM nicht tun", stellt Ecclestone klar. "Es ist ohnehin schon das günstigste Rennen."
Der Formel-1-Boss bereitet sich im Hintergrund schon auf einen Ausstieg von Silverstone vor. Nach Ansicht des Vermarkters gibt es "zwei Alternativen in England". Welche diese sind, lässt Ecclestone in dem Interview offen. "Ich spreche nicht von Rennstrecken, sondern von Möglichkeiten", sagt er. "Ich werde nicht sagen, wo. Man wird es sehen. Ich mache mir keine Sorgen, dass wir den britischen Grand Prix verlieren könnten." Ecclestone hatte schon einmal die Idee für ein Stadtrennen in London auf den Tisch gebracht. Zudem verfügt man in Donington über eine entsprechende Anlage.