Obwohl im sein Monaco-Erfolg Auftrieb gegeben hat und die Zuverlässigkeit kein Grund zur Sorge mehr ist, rechnet der Mercedes-Star in Montreal mit Hürden
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Nico Rosbergs Sieg in Monaco - der zweite Formel-1-Erfolg in Serie für den Deutschen - war mehr dem Taktik-Malheur seines Teamkollegen Lewis Hamilton geschuldet als einer eigenen Glanzleistung. Trotzdem meint er, die Sache hätte ihm weiteren Auftrieb für den Kanada-Grand-Prix am kommenden Wochenende gegeben. "Ich habe ein Positiverlebnis hinter mir und das hilft", erklärt Rosberg, der in der WM-Gesamtwertung nur noch zehn Zähler hinter dem Stallrivalen liegt.
Dass Hamilton im Fürstentum der Schnellere der beiden war, hat mit Blick auf Montreal nicht viel zu bedeuten - außer, dass die Freude im Vorfeld durch einen Teamkollegen, der verdienter Sieger war, etwas getrübt worden sei. Rosberg spricht von einem Lauf, der sich deutlich von dem in Monaco abheben würde, da das Auto komplett anders abgestimmt sei und Eingewöhnungszeit erfordere. "Man fährt auf die Strecke und hat das Gefühl, in einem ganz anderen Wagen zu sitzen. Er hat weniger Abtrieb, man bremst früher, ich verfüge über weniger Grip in den Kurven", beschreibt Rosberg.
Obwohl auf den langsamsten Kurs im Formel-1-Kalender einer der schnellsten folgt, erkennt der Mercedes-Star auch Parallelen. Die schmecken ihm aber nicht unbedingt. "Das Aufwärmen der Reifen wird hier wieder zum Problem werden", meint Rosberg ungeachtet der Tatsache, dass es auf der Ile Notre-Dame in den kommenden Tagen wärmer werden soll als zuletzt an der Cote d'Azur. Denn Pirelli liefert wie schon in Monaco die Mischungen Supersoft und Soft an.
Für Rosberg ist genau das Grund, warum viele Piloten es nicht schaffen, ihre Gummis zum Arbeiten zu bringen: "Der superweiche Pneu ist etwas härter als der im vergangenen Jahr, was das Qualifying etwas anspruchsvoller gestaltet", befürchtet der Mann, der seine Vorteile im Zeittraining gegenüber Hamilton 2015 eingebüßt zu haben scheint. "Es wird ein schmaler Grat, die Temperaturen nicht zu hoch schnellen zu lassen. Das wird eine Herausforderung."
Dass Mercedes wie schon im Vorjahr, als beide Silberpfeile in technische Probleme gerieten und Daniel Ricciardo den Grand-Prix-Sieg erbte, die Zuverlässigkeit zum Verhängnis wird, glaubt Rosberg nicht: "Dieses Jahr haben wir extra eine Vorsichtsmaßnahme in Sachen Kühlung vorgenommen", sagt er 'auto motor und sport' über mehr Zuverlässigkeit durch eine tokenfreie Antriebsentwicklung. Dass auch der Hauptkontrahent in Rot mit neuem Material anrückt, gibt ihm aber zu denken: "Ferrari kann eine echte Gefahr werden. Ich glaube aber, dass wir noch die Nase vorne haben werden."