Das Soll ist übererfüllt. In München konnte BMW eine erfolgreiche Motorsportsaison feiern - und schon mal ins neue Jahr hineinrutschen.
© Foto: BMW
Mit lautem Motorenlärm mitten im Postpalast in München eröffnete BMW seine Jahresabschlussfeier: ein F1-Auto, ein WTCC-Bolide und ein Formel BMW fuhren in Stellung - nur Robert Kubica verfehlte die geplante Parkposition leicht.
"Der Rutscher von Robert stand so nicht im Programm", nahm es Mario Theissen gelassen. "Das Auto sieht aber super aus, wie es so in der Schräge steht." Auch Ex-Tourenwagenweltmeister Andy Priaulx, der direkt dahinter in seinem Auto auffuhr, hatte Spaß an der Rutschpartie des Polen: "Klasse, Robert hat das Auto gut kontrolliert - es sieht stark aus."
Wie der anschließende Striptease vom Rennanzug zur Abendgarderobe innerhalb weniger Sekunden. Rennfahrer haben eben nicht nur Abreißvisiere am Helm, sondern auch Abreißarme am Abendrennanzug.
Neben Kubica und Priaulx waren auch die BMW Sauber-Piloten Nick Heidfeld und Christian Klien sowie die BMW WTCC-Werksfahrer und Formel BMW Piloten unter den 500 geladenen Gästen. "Mit dieser Veranstaltung wollen wir uns bei Partnern, Sportlern und Wegbegleitern für ihr Engagement in der Saison 2008 bedanken", so Theissen. "Für einige von uns ist sie noch nicht vorbei, weil am kommenden Wochenende noch das Weltfinale der Formel BMW in Mexiko Stadt ansteht. Und auch für das BMW Sauber Team gibt es praktisch keine Winterpause. Im Dezember stehen weitere Testfahrten in Jerez an, in den Fabriken laufen die Vorbereitungen für 2009 auf Hochtouren."
Rückblickend zeigte sich Theissen mit der Saison 2008 zufrieden, obwohl der Abschluss nicht nach seinem Geschmack war. "Wir sind stolz, dass wir im dritten Jahr unseres Formel-1-Teams erneut unsere Ziele erreicht haben. Der angestrebte erste Sieg wurde ein Doppelerfolg, wir haben die erste Poleposition und zwei schnellste Rennrunden geholt", hob er die positiven Aspekte hervor. "Wir hatten nicht das schnellste Auto, aber letztlich zählt das Gesamtpaket." Der Formabfall im Vergleich zu den Topteams in den letzten Saisonrennen könnte sogar etwas Gutes gebracht haben: "Er hat unsere Sinne für 2009 geschärft, um unsere Ziele zu erreichen."
Dieses Ziel gab der Vorstand vor: BMW Sauber möchte um den WM-Titel mitfahren. "Ich fühle mich dabei nicht wohl, aber ich habe das Ziel selbst schon genannt", so Theissen. "Außerdem ist man nicht in der F1, um sich wohl zu fühlen." Alex Zanardi und Robert Kubica fühlten sich bei einer improvisierten Pokerrunde (ohne Kubicas Pokerkumpel Fernando Alonso) pudelwohl. Dabei stellte der schlagfertige Italiener fest: "Robert, vielleicht hat es mit deiner Vertragsbestätigung so lange gedauert, weil man sich nicht sicher war, ob deine Nase beim neuen FIA-Reglement legal wäre..."