In der Gesamtwertung könnte BMW-Sauber noch an der Scuderia Ferrari vorbeiziehen. Nick Heidfeld und Robert Kubica haben es in Shanghai in der Hand.
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Immer umweltbewusster gab sich die Formel 1 in den vergangenen Monaten. Zuletzt als die FIA und der Reifenhersteller Bridgestone, im Rahmen einer Umweltkampagne, die Boliden mit grün eingefärbten Rillen auf die Rennstrecke in Fuji schickte. Umso erfreulicher, dass der Tross auch neben der Strecke Farbe bekennt und ökonomisch denkend gleich zum zweiten Asien-Rennen der Saison weiter zieht.
In Shanghai wird sich zeigen, ob Robert Kubica seine rein theoretische WM-Chance weiter offen halten kann, was die Basis für einen Sensationstitel im letzten Rennen wäre, so bereits bei Kimi Räikkönen anno 2007 geschehen. Für Nick Heidfeld geht es in China vielmehr darum, sich in der WM-Wertung vor Heikki Kovalainen zu halten und noch den ein oder anderen Punkt einzufahren, um eventuell sogar noch Kimi Räikkönen, der mit sieben Punkten Vorsprung auf Rang vier liegt, abzufangen.
Voraussetzung dafür wäre eine bessere Startposition für den BMW-Sauber-Piloten. An der Strecke sollte es in Shanghai zumindest bei Heidfeld nicht scheitern. "Die Strecke gefällt mir insgesamt recht gut. Die ersten drei Kurven gehören zu den besten im ganzen Rennkalender. Man kommt mit hohem Tempo an, und zu Beginn geht die erste Kurve auch noch voll, aber dann wird sie immer enger", sagte Heidfeld. Mit einer ähnlichen Performance wie im vergangenen Jahr könnte der Deutsche in China sogar nach den Sternen greifen. "Im vergangenen Jahr hatte ich Pech mit dem Zeitpunkt des Wechsels auf einen frischen Satz Regenreifen. Platz zwei wäre drin gewesen, Platz sieben ist es mit einem Zusatzstopp geworden."
Die Gedanken von Kubica sind hingegen bereits etwas negativer vorbelastet. "Bisher hat mir diese Strecke kein Glück gebracht. Ich hoffe, dass sich das nun ändert und ich wichtige Punkte im Hinblick auf die WM-Gesamtwertung einfahren kann", sagte Kubica. Der Streckenführung kann der Pole trotzdem einige positive Aspekte abgewinnen. "Shanghai ist eine interessante Strecke mit einer sehr langen Geraden, auf der man gut überholen kann. Der Kurs bietet einen Mix verschiedenster Kurven, es gibt einige langsame Stellen, aber auch mehrere schnelle Passagen."
Doch nicht nur den Piloten gefallen die asiatischen Rennstrecken. Auch BMW-Sauber-Teamchef Mario Theissen zeigt sich, wie auch viele andere, vom wirtschaftlichen Aspekt beeindruckt über das starke 'Asian-Engagement' der Formel 1. "Nur eine Woche nach dem Rennen in Japan steht in China bereits Teil zwei des Asien-Doppelpacks auf dem Programm. Insgesamt gibt es damit in dieser Saison bereits fünf Rennen auf diesem Kontinent", sagte Theissen. "Zählt man den Großen Preis der Türkei hinzu, sind es sogar sechs in Asien, also ein Drittel. Im kommenden Jahr folgt darüber hinaus die Formel-1-Premiere in Abu Dhabi. Daran lässt sich ablesen, dass die Königsklasse inzwischen ein großes Standbein in Asien errichtet hat."