Bei der Suche nach der Ursache für den KERS-Stromschlag hat BMW Sauber einige wichtige Erkenntnisse gewonnen, an denen alle teilhaben sollen.
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Nachdem BMW Sauber am Donnerstag wissen ließ, dass man die Ursache für den KERS-Elektroschock an einem Mechaniker aufgeklärt hat, kündigte Mario Theissen in Valencia gleich an, dass man das Energierückgewinnungssystem bald wieder im Einsatz haben wird. Aktuell wird die Einheit neu designt, damit das Problem nicht mehr auftreten kann und in den kommenden beiden Monaten soll es wieder laufen. Beim Test in Monza Ende August wird es allerdings noch nicht fertig sein.
"Wir werden es sicher bei einem Test während der Saison einsetzen. Allerdings sicher nicht beim kommenden Monza-Test, denn der wird ganz im Zeichen des Monza-Pakets stehen", sagte Theissen. Die Erkenntnisse, welche bei der Fehlersuche zu Tage getreten sind, findet der BMW Motorsport Direktor besonders wichtig und meint, dass dies nicht nur KERS in der Formel 1, sondern die Systeme bei der Straßen-Auto-Entwicklung beeinflussen wird. BMW Sauber wird die FIA und die anderen Teams wissen lassen, was man herausgefunden hat.
"In unserer Sicht ist das Ergebnis nicht nur ein Schritt nach vorne für KERS und die Formel 1, sondern auch für die zukünftigen Hybrid-Autos. Es hat mit der Installation und dem Design zu tun. Während der Untersuchung haben wir nicht nur den Grund für den Zwischenfall gefunden, sondern auch ein paar Design-Grundlagen, die man einhalten sollte, wenn man Hochvolt-Systeme baut", erklärte Theissen. Und daraus habe sich dann nicht nur eine Lösung für das Stromschlag-Problem von Jerez ergeben, sondern auch eine Design-Anleitung für Hochvolt-Systeme, die der FIA und den anderen Teams vorgelegt werden wird. "Wir haben angeboten, eine detaillierte Präsentation beim nächsten Treffen der Technischen Arbeitsgruppe abzuhalten."
In einem so engen Wettbewerb wie der Formel 1 stellt man sich schnell die Frage: wieso gibt BMW diese wertvollen Informationen, diesen Wettbewerbsvorteil den Konkurrenten preis? "Weil wir glauben, dass KERS nicht nur für BMW gut ist, sondern auch für die Formel 1", verrät Theissen. "Alles was man bezüglich der Sicherheit lernt, sollte allgemein umgesetzt werden." Das KERS-Konzept werde man natürlich nicht im Detail offenlegen, sondern nur die sicherheitsrelevanten Lösungen in diesem konkreten Fall.