Der Lotus-Teamchef Eric Boullier möchte den Negativ-Trend der beiden vergangenen Rennen stoppen und spricht über den Deal mit der neuen Investorengruppe
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Mit drei Punkten bei den beiden vergangenen Rennen in Monaco und Montreal haben Kimi Räikkönens WM-Chancen einen herben Dämpfer erlitten. Dennoch ist Lotus optimistisch. In Silverstone soll der E21 wieder um Podestplätze kämpfen. Teamchef Eric Boullier geht davon aus, dass auch Räikkönens WM-Konkurrenten im weiteren Saisonverlauf Pech haben werden. Im Interview spricht er über die Meisterschaft, seine beiden Fahrer und den Investoren-Deal, der in der laufenden Woche abgeschlossen wurde.
Frage: "Was kannst du uns über die neue Partnerschaft berichten?"
Eric Boullier: "In dieser Woche konnten wir sehr gute Nachrichten präsentieren, die einen weiteren Schritt bei der Entwicklung des Teams von Genji bedeuten. Es wurde ein Anteil von 35 Prozent an Infinity Racing verkauft - eine Organisation, die entschlossen ist, die Ziele des Teams zu fördern und Genji bei den Zukunftsvisionen zu unterstützen. Die alltägliche Arbeit in Enstone bleibt unverändert, doch in der Zukunft erhalten wir Zugang zu einem globalen Netzwert von Infinity Racings Hauptgeschäftspartnern, die hochkarätige Sponsordeals ermöglichen. Dass Investoren einen Anteil eines Teams kaufen, ist in der Formel 1 und in anderen Sportarten gängige Praxis. Genji hat bereits eine Weile mit potenziellen Partnern gesprochen, weil sie sicherstellen wollten, den richtigen zu wählen. Wir sind froh, dass ein starker Investor gefunden wurde, um das Team zu stärken und in der Zukunft zu pushen."
Frage: "Montreal war das zweite Rennen in Folge, bei dem nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt wurden. Kann das Team den hohen Anforderungen nicht mehr gerecht werden?"
Boullier: "In Monaco war klar, dass wir das Tempo und das Potenzial hatten, um eine gutes Ergebnis zu erzielen. Montreal war eine andere Geschichte. Es war ein schwieriges Wochenende für uns. Wir haben es mit Fassung getragen. In Kanada hatten wir zu kämpfen, doch wir konnten die Gründe dafür ausmachen. Wir haben wertvolle Lektionen gelernt und einen Strich unter den Kanada Grand Prix gezogen. Wir reisen mit einer entschlossenen Strategie nach Silverstone, um wieder um Podestplätze zu kämpfen."
Meisterschaftschancen intakt?
Frage: "Kann das Team in der Meisterschaft zurückschlagen?"
Boullier: "Ja, wir lassen uns sicher nicht von zwei Wochenenden mit schlechten Ergebnissen bei unseren Bemühungen stoppen. Wir haben ein ordentliches Paket, das wir in Silverstone an den E21 bringen - mit einer Reihe an Elementen, die unserer Performance zugute kommen sollten - und wir haben viele andere Upgrades für den Rest der Saison."
Frage: "Wie beurteilst du die jüngsten Reifennominierungen?"
Boullier: "Wir vertrauen Pirellis Entscheidungskraft diesbezüglich, weil sie alle Daten haben, um die Bedenken der Teams zu analysierten. Einige wollen die Reifen ändern, andere wollen die Reifen so lassen, wie sie sind. Wir müssen abwarten, was bei den anstehenden drei Rennen passiert, bei denen die Mischungen bekanntgegeben wurden. Dann müssen wir abwarten, wie das die Reifenwahl für die Zukunft beeinflussen wird."
Lob für Räikkönen und Grosjean
Frage: "Wie schätzt du die Leistungen beider Fahrer in Kanada ein?"
Boullier: "Kimi leistete tolle Arbeit, wenn man bedenkt, dass er unter Bremsproblemen zu leiden hatte. Er fuhr erneut in die Punkte. Es ist für ihn und uns frustrierend, dass er ein zweites Rennen ohne viele Punkte beendete. Doch für Silverstone ist alles vorbereitet, diesen Trend umzukehren. Bei zwei der vergangenen drei Rennen wurde Romains Leistung verschleiert. In Spanien war laut unseren Kalkulationen ein Podium möglich, wenn er nicht durch den Fehler eines Teils zur Aufgabe gezwungen worden wäre. In Montreal wurde seine Leistung, durch das Feld zu fahren, durch unsere Reifenstrategie verschleiert. Wenn wir die Einstopp-Strategie beibehalten hätten, wären für Romain viele Punkte möglich gewesen."
Frage: "Was sagst du zu Räikkönens unglaublich guter Konstanz?"
Boullier: "Kimi ist eine Punkte-Maschine. Ich würde mich freuen, wenn er einen neuen Rekord aufstellen würde, auch wenn solche Rekorde Kimi nicht interessieren. Seit seinem Comeback mit uns ist er der zuverlässigste Fahrer im Feld, wenn es um die Punkte geht. Es ist interessant, wenn man bedenkt, dass eine Leute Zweifel an seiner Rückkehr in die Formel 1 hatten. Er hatte bei den beiden vergangenen Rennen Pech, doch ich bin mir sicher, dass die Fahrer, gegen die er fährt, auch irgendwann einmal Pech haben werden."