Der Verlust Kimi Räikkönens ist für Lotus-Teamchef Eric Boullier zwar schade aber kein Rückschlag, stattdessen bestätigt er Gespräche mit Hülkenberg und Massa
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2012 holte Lotus Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen zurück in die Formel 1 und stellte ihm zwei Jahre lang das Material zur Verfügung, mit dem er um Siege kämpfen konnte. Doch auch der Finne hat Lotus in dieser Zeit zu einem Spitzenteam gemacht und bescherte der Mannschaft aus Enstone zwei Rennsiege, zahlreiche WM-Punkte und köstliche Publicity. Durch den Wechsel des "Iceman" zu Ferrari wird diese Symbiose am Ende des Jahres auseinandergehen: "Lasst uns umblättern und eine neue Geschichte beginnen", schlägt Teamchef Eric Boullier gegenüber 'Autosport' vor.
Der Weggang seines Topfahrers ist für den Franzosen zwar unerfreulich aber kein Weltuntergang: "Die Kombination von Lotus und Kimi hat hervorragend funktioniert, was sowohl die Popularität als auch das Sportliche angeht. In mancherlei Hinsicht ist es enttäuschend, aber es ist kein Rückschlag für uns." Ein bisschen wehmütig blickt Boullier trotzdem zurück: "Ich bin glücklich, dass wir vor zwei Jahren auf Kimi gesetzt haben und sich diese nette Flitterwochengeschichte daraus entwickelt hat. Nun geht er zu Ferrari - so ist das Leben."
Immerhin darf Lotus sich damit trösten, eine "wirklich sehr lange Liste" an Bewerbern für das frei werdende Cockpit in Petto zu haben - "mit amüsanten Namen und überraschenden Teams", verrät Boullier. Bestätigen will er bisher aber nur zwei Kandidaten: "Es ist für jeden ersichtlich, dass Massa und Hülkenberg auf dem Markt sind - genauso wahr ist es, dass wir mit ihnen verhandeln." Trotzdem sei die Liste noch "viel, viel länger". Lotus wird somit aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr mit einem starken Fahrer antreten; ob der das Niveau eines Kimi Räikkönen erreichen kann, bleibt abzuwarten.
Erstaunlich ist jedoch die Aussage Boulliers, dass Lotus trotz erheblicher Schulden keinen Paydriver möchte, der dem Team zusätzliche Millionen in die Tasche spülen könnte: "Es ist uns wichtig, dass er keine Sponsoren mitbringt", stellt der Franzose klar: "Ich betreibe Motorsport, um zu siegen und nicht, um Geld zu verdienen. Dies ist mein Wunsch als Teamchef. Die richtige Strategie ist, einen Fahrer auszuwählen, der in deine Überlegungen und dein sportliches Modell passt, und nicht aufgrund von Sponsoren."