Boullier: Heidfeld nur wegen Speed rausgeflogen: Geld hatte nichts damit zu tun

, 26.08.2011

Fehlender Speed und nicht finanzielle Gründe nannte Eric Boullier am Freitag als Ursache für Nick Heidfelds Ausscheiden bei Renault.

Renault-Teamchef Eric Boullier hat sich am Freitag in Belgien gegen Vorwürfe gewehrt, Nick Heidfeld habe nur aus finanziellen Gründen seinen Platz bei Renault an Bruno Senna abgeben müssen. Der Franzose betonte, Heidfeld habe das Cockpit verloren, weil er nicht schnell genug war. "Wir haben unsere Leistung, unser Motivations-Level und viele andere Dinge in der Sommerpause unter die Lupe genommen und ich denke, ich musste eine Entscheidung treffen, um eindeutig eine neue Richtung zu zeigen", erklärte Boullier.

Dass Heidfeld in der Saison bis zur Sommerpause mehr Punkte gesammelt hatte als Petrov, schien anscheinend weniger bedeutend zu sein. "Jedes Wochenende springen mich die Medien an und fragen: 'Warum ist Vitaly schneller als Nick?' Ich war nicht sehr glücklich mit dem reinen Speed und der allgemeinen Leistung von Nick als erfahrenem Piloten. Das ist es", meinte der Teamchef. Heidfeld sei ein netter Kerl, doch etwas habe nicht funktioniert. "Seine Führungsart funktionierte im Team nicht. Und wenn du manchmal langsamer als Vitaly bist, und eigentlich meistens langsamer als Vitaly, dann ist es schwierig, das Team anzutreiben und sich als Teamleader zu etablieren."

Wir werden sehen

Das habe eine negative Spirale in Gang gebracht und die sei schwer zu stoppen. Deswegen glaubte Boullier auch, er müsse etwas ändern, um alle im Team wachzurütteln. Damit war jener Fahrer, der Robert Kubica nach dessen schweren Rallye-Unfall vertreten sollte, nicht mehr an Bord. Ob Petrov nun diese Führungsrolle übernehmen kann, tat Boullier mit einem Schulterzucken und einem "Wir werden sehen" ab.

Derweil konnte er sich nicht gegen Fragen wehren, die sich auf den großen Zufall bezogen, dass Renault F1 Besitzer Genii Capital in diesem Monat ein Joint Venture mit der WWI Group in Brasilien bekanntgegeben hat, durch das ein Investment-Portfolio von rund zehn Milliarden Dollar gemanagt wird. Dass Sennas Beförderung ins Cockpit damit etwas zu tun haben könnte, wollte er nicht bestätigen. "Es ist immer die gleiche Geschichte, die da rauskommt. Es ist unglaublich. Ja, es gibt eine Beziehung zu Brasilien, denn Genii hat einen zehn Milliarden Dollar Deal unterzeichnet... es hat aber nichts mit Bruno zu tun", betonte er.

Vor Gericht

Vielmehr sei Senna ein dritter Fahrer und daher sei es einfach logisch, den dritten Fahrer zu befördern, wenn es eine Änderung der Fahrerpaarung gebe, erklärte er trocken. Zugleich ging Boullier auch nicht davon aus, dass Heidfeld vor Gericht Erfolg haben wird, da er bereits die erste juristische Niederlage einstecken musste. "Sie wollten eine einstweilige Verfügung gegen Sennas Einsatz erwirken. Sie verloren, weil der Richter anerkannt hat, dass der Vertrag legal und nicht gebrochen war und ich Nick ersetzen kann. Jetzt gehen sie vor Gericht, weil sie nicht glücklich sind und verklagen mich vielleicht wegen etwas anderen, ich weiß nicht", sagte Boullier.

Ob Heidfeld wieder ins Auto zurückkehren könnte, sollte er vor Gericht doch Erfolg haben, ließ der Franzose offen. Er meinte nur, dass alles möglich sei. Vorerst sei es aber der Plan, dass Senna bis Ende der Saison fahre. Dass Romain Grosjean den Brasilianer ersetzen könnte, sobald er den GP2-Titel im Sack hat, bezeichnete Boullier dafür als reine Spekulation.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Webber fährt Bestzeit vor Alonso

2. Training: Webber vor Alonso: Regen unterbricht Zeitenjagd

Das Spa-Wetter wurde auch im zweiten Freien Training seinem Ruf gerecht. Zu Beginn der 90-minütigen Session war die Strecke stellenweise noch nass. Im Laufe der Session trocknete die Strecke ab und die …

Michael Schumacher fuhr die Bestzeit im 1. Training

1. Freies Training: Silberpfeile weit voraus

Die Sommerpause ist vorbei. Bei bestem Spa-Wetter, also wechselhaften Bedingungen mit teils heftigen Schauern, starteten die Piloten am Freitag in das zwölfte Rennwochenende der Saison in Spa-Francorchamps. …

Bruno Senna kehrt nach einem Dreivierteljahr als Testfahrer ins Stammcockpit zurück

Renault bestätigt: Senna für Heidfeld: Comeback in Belgien

Was sich seit einiger Zeit angekündigt hatte, ist jetzt offiziell: Bruno Senna ersetzt Nick Heidfeld bei Lotus Renault. In einem kurzen Presseschreiben teilte das Team jedoch vorerst nur mit, dass der …

Jerez 1997 war der Tiefpunkt in Schumachers Formel-1-Karriere

Schumacher sieht 1997 als Fehler: War zu verbohrt

Michael Schumacher hatte während seiner Karriere einige kontroverse Szenen. Vor allem für seinen Rammstoß gegen Jaques Villeneuve beim Saisonfinale 1997 hatte der Kerpener heftige Kritik einstecken müssen. …

Fernando Alonso bläst zur Attacke - spätestens 2012

Alonso: Ferrari fällt schnellere Entscheidungen: Red …

Die Scuderia Ferrari hat ein klares Selbstverständnis: der Sieg ist immer das Ziel, bei jedem Grand Prix. "Wir können nicht zu einem Rennen reisen und nicht an den Sieg denken", betont Fernando Alonso. …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo