Lotus-Teamchef Eric Boullier streut Kimi Räikkönen vor dem Abschied zu Ferrari Rosen und lässt sich bei der Wahl eines Nachfolgers nicht hetzen
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Frage: "Eric, Ferrari hat bekannt gegeben, dass Kimi nächstes Jahr für sie fahren wird. Wie lautet deine Reaktion darauf?"
Eric Boullier: "Natürlich ist das eine herbe Enttäuschung für uns, und sicher stimmt man uns zu, wenn wir sagen, dass Kimi nichts als brillant war, seit er zu uns gekommen ist. Gleichzeitig hat Enstone wieder einmal seine Qualität unter Beweis gestellt, ihm zwei großartige Autos gebaut und sein Comeback in der Formel 1 zu einem Erfolg gemacht. Es war von Anfang an eine Win-win-Situation."
Frage: "Bist du über Kimis Entscheidung verbittert?"
Boullier: "Überhaupt nicht. Vor zwei Jahren, als wir entschieden haben, ihn unter Vertrag zu nehmen, dachten viele, dass wir verrückt seien. Und was ist letztendlich passiert? Wir haben mit einem erstaunlichen Racer zusammengearbeitet, der für das Team 27 Mal hintereinander Punkte geholt und zwei Rennen gewonnen hat, durch den die Motivation in Enstone gestiegen und der mit seinem Teamkollegen sehr gut ausgekommen ist. Jetzt ist es an der Zeit, über die Zukunft nachzudenken. Wir sind weiterhin ein mittelgroßes Team und sind noch nicht in einer Position, gegen die ganz großen Teams zu kämpfen. Wir hatten Schumacher, Alonso, Räikkönen. Ich bin mir sicher, dass bald neue Champions zu dieser Liste dazukommen werden."
Frage: "Was ist deine beste Erinnerung an die Kimi-Zeit?"
Boullier: "Moment mal, Kimi ist ja noch nicht weg! Wir haben noch sieben gemeinsame Rennen und unser Ziel ist, ihm und Romain das bestmögliche Material hinzustellen. Es wird immer noch gekämpft und unser Ziel ist nach wie vor, uns im Vergleich zum Vorjahr zu steigern und Dritter in der Konstrukteurs-WM zu werden. Wenn ich mich auf einen Moment festlegen würde, dann würde ich Abu Dhabi im vergangenen Jahr sagen. Nach der langen Aufbauphase war das eine wohlverdiente Belohnung. Kimi für unser Team auf dem Podium ganz oben stehen zu sehen ist eine Erinnerung, die ich nie vergessen werde."
Frage: "Wann werdet ihr eure Fahrerpaarung für nächstes Jahr bekannt geben?"
Boullier: "Wir verhandeln derzeit mit einigen Leuten und werden unsere Entscheidung demnächst treffen. Wir befinden uns in der privilegierten Position, dass wir das meistbegehrte Team sind, das noch einen Platz frei hat, insofern müssen wir uns nicht hetzen lassen, sondern wir können evaluieren, was das Beste für unser Team und für die Zukunft ist."