Lotus-Teamchef Eric Boullier erklärt, inwiefern das Team aus Enstone nun anders geführt wird als in der Vergangenheit und wieso der Durchbruch bevorsteht
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Nach Fernando Alonsos zwei WM-Titeln 2005 und 2006 mit Renault rutschte das Team aus Enstone zusehends in eine Krise. Daran konnte auch die Rückkehr des Spaniers 2008 nichts ändern. Doch nach dem Tiefpunkt, der Crashgate-Affäre 2009 in Singapur, wurde Teamchef Flavio Briatore gesperrt, und mit Genii-Capital-Boss Gerard Lopez und Teamchef Eric Boullier übernahmen neue Leute das Ruder.
Zunächst baute man das Team um Robert Kubica auf, doch der Rallye-Crash des talentierten Polen bereitete dem Gipfelsturm der Truppe ein vorzeitiges Ende. Doch dieses Jahr scheint die Richtung mit den neuen Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean unter dem Namen Lotus wieder zu stimmen, auch wenn in der ersten Saisonhälfte bisher kein Sieg gelang.
Doch Teamchef Boullier ist über die generelle Entwicklung bei seinem Rennstall hocherfreut. "Auf eine gewisse Weise sind wir ein neues Team", sagt der Franzose gegenüber 'Autosport'. "Es handelt sich um ein neues Enstone, das mit beiden Fahrern zusammenarbeitet", kann er sich einen kleinen Seitenhieb auf seinen Vorgänger Briatore nicht verkneifen, der das Team stets voll auf Teamleader Alonso konzentrierte. "Unser gesamtes Paket, darunter das Auto und die Fahrer, passt immer besser zusammen."
Diese Entwicklung wird durch sechs Podestplätze in der ersten Saisonhälfte unterstrichen. Und Boullier sieht "keinen Grund, warum wir in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr Punkte holen sollten als in der ersten." Dieser Schritt führt über bessere Qualifying-Ergebnisse.
"In Deutschland hatten wir das Tempo, um mit Ferrari, McLaren und Red Bull zu kämpfen", weiß der Teamchef. "Es liegt nur am Qualifying. Wenn wir im Qualifying alles richtig machen, dann liegen wir in den Top 5. Das ist jetzt das Ziel." Ob ihn das lange Warten auf den ersten Sieg unter seiner Führung frustriere? "Das ist nicht frustrierend, so ist einfach der Rennsport."