Brave Strategie: Kimi Räikkönen macht Ferrari keinen Vorwurf

, 28.11.2016

Während Sebastian Vettel mit einer mutigen Strategie im Formel-1-Finale 2016 in Abu Dhabi auf dem Podium feiert, leidet Kimi Räikkönen unter einer "braven Taktik"

Mit einer klugen Strategie konnte sich Sebastian Vettel im finalen Rennen der Formel-1-Saison 2016 noch einmal einen Podestplatz sichern. Ferrari schickte den Deutschen nach einem kurzen Stint auf den Ultrasoft-Reifen im mittleren Teil des Rennens auf eine lange Reise mit Soft-Pneus, um Vettel ab Runde 37 noch einmal mit Supersoft einen Angriff starten zu lassen. Der Poker zahlte sich aus. Der Heppenheimer erreichte Rang drei, lag am Ende nur ganz knapp hinter den Mercedes von Lewis Hamilton und Nico Rosberg.

Bei Teamkollege Kimi Räikkönen setzte Ferrari auf eine andere Taktik. Der Finne musste die Standard-Strategie mit einer kurzen Phase auf Ultrasoft und anschließend zwei längeren Stints auf der Soft-Mischung umsetzen. Das brachte ihm letztlich nur den sechsten Rang ein. "Im Nachhinein kann man immer leicht reden", will Räikkönen von einer Benachteiligung aufgrund schlechterer Reifentaktik nichts wissen.

"Es ist für die Jungs an der Box nicht einfach. Sie müssen Entscheidungen treffen vor dem Hintergrund, dass es gar nicht möglich ist, dass man uns immer zur gleichen Zeit, also in der gleichen Runde zur Box holen kann. Da ist man immer in einer schlechteren Position, wenn man das zweite Auto auf der Strecke ist", sagt Räikkönen. "In solchen Rennen wie in Abu Dhabi muss man in Sebastians Situation auch mal etwas probieren, man setzt dann eben auf unterschiedliche Strategien."

Auf dem Zielstrich hatte der Finne 18 Sekunden Rückstand auf Vettel. Den letzten Stopp des Deutschen hatte Ferrari bis Runde 37 hinausgezögert, anschließend war er auf Supersoft hinter dem "Hamilton-Bummelzug" der schnellste Mann. Kurz nach dem Stopp ging er an Räikkönen vorbei, schnappte sich anschließend beide Red Bulls. "Für mich war es nicht ideal, aber es verändert angesichts unserer mäßigen Saison nicht die Welt", sagt Räikkönen. "Wir müssen einfach schauen, dass wir im kommenden Jahr generell konkurrenzfähiger sind."

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