Brawn auch in Monaco Favorit?: Auto und Fahrer scheinen gut in Form

, 18.05.2009

Zwar weiß Ross Brawn, dass in Monaco immer alles passieren kann, doch er und seine Fahrer geben sich vor dem Wochenende einigermaßen zuversichtlich.

Fünf Rennen, vier Siege, wenn es für den Grand Prix von Monaco einen Favoriten gibt, dann heißt er Brawn GP. Blickt man in das Team, dann scheint Jenson Button jener Fahrer zu sein, der sich am ehesten den Erfolg im Fürstentum ausrechnen kann, war es doch er, der alle vier Siege nach Hause gefahren hat. Für den Briten ist der Grand Prix das erste von zwei Heimrennen, wohnt er doch in Monaco. "Dass wir mit der Führung in der Fahrer- und Konstrukteurswertung nach Monaco kommen, ist fantastisch, aber wir haben in Barcelona gesehen, dass die Leistungs-Unterschiede an der Spitze sehr knapp sind. Es wird viele starke Autos geben, die es dieses Wochenende auskämpfen", meint Button.

Der WM-Leader weiß, dass er in den engen Straßen seinen ruhigen Fahrstil etwas ändern muss, damit er sein Auto voll ausreizen kann. Denn in Monaco gilt es aggressiv zu sein und keine Angst vor den Absperrungen zu haben. "Man muss aber Respekt vor ihnen haben. Jedes Mal, wenn man auf die Strecke geht, ist es eine durchgängige Herausforderung, die absoluten Fokus, Konzentration und Präzision verlangt. Ich glaube, wir werden am Samstag ein aufregendes Qualifying sehen, da die Startposition in Monaco so bedeutend ist", erklärt er. Denn auch er weiß, nach dem Start ist überholen beinahe unmöglich, weswegen es wichtig sein wird, gleich von Beginn an vorne zu fahren.

Barrichellos 17. Mal

Neben Button darf sich auch Rubens Barrichello gute Chancen auf den Sieg ausrechnen. In Barcelona musste er sich seinem Teamkollegen zwar geschlagen geben, doch er sah die meiste Zeit des Wochenendes wie der Schnellere der Beiden aus. Der Brasilianer wird seinen 17. Monaco Grand Prix bestreiten und findet das Rennen immer noch so spannend wie beim ersten Mal. "Erfahrung zählt in Monaco und es wird ein faszinierendes Wochenende, da es an der Spitze des Feldes so eng ist. Das Qualifying ist eine der größten Herausforderungen des Jahres und es ist so wichtig, dass man es selbst richtig hinbekommt, damit man im Rennen eine Chance hat", sagt der Routinier.

Aber auch technisch ist die Strecke schwierig. Die Straßen sind eng und kurvig, wobei Barrichello betonen muss, dass es dank Asphaltierungsarbeiten in den vergangenen Jahren nicht so wellig ist, wie man glauben möchte. "Wir werden mit so viel Abtrieb fahren wie möglich und guter mechanischer Grip sowie gutes Handling bei niedriger Geschwindigkeit werden entscheidend sein. Und dann gibt es natürlich noch die Absperrungen, die den Großteil der Straßen einrahmen. Wenn die Leitplanken so nahe sind, kann man die Geschwindigkeit des Autos wirklich spüren, dabei ist Monaco eine der langsamsten Strecken, auf denen wir fahren", meint Barrichello.

Brawn auf alles gefasst

Teamchef Ross Brawn ist auf alles gefasst, denn er weiß, der enge Stadtkurs ist unberechenbar, weswegen man das Wochenende kontrolliert angehen muss. Dabei hat die Crew aber keine leichte Aufgabe. "Die Boxengasse und das Paddock sind wegen der Lage im Herzen der Stadt eine intensive Arbeitsumgebung und deswegen ist es stressiger als bei jedem anderen Rennen im Kalender. Nur ein Fehler genügt und das ganze Wochenende wird darunter leiden", erklärt Brawn. Genau das macht Monaco für ihn aber auch so außergewöhnlich. Am Auto hat er keinen Zweifel, denn das läuft laut seiner Auskunft gut in langsamen Kurven und der Mercedes-Motor bringt nach Brawns Meinung viel Kraft und ist sehr gut fahrbar, was in Monte Carlo wichtig ist.

Doch nicht nur die mechanischen Vorzüge des BGP001 stimmen den Teamchef zuversichtlich, er hat auch volles Vertrauen in seine Fahrer auf der Fahrerstrecke im Fürstentum. "Jenson und Rubens sind beide präzise und konstante Piloten und wir werden ihnen so viel Trainingszeit einräumen wie möglich, damit sie den Rhythmus der Runde finden. Das Ziel im Qualifying ist in Monaco immer die Pole oder zumindest ein Platz so nahe an der Front wie möglich und von dort macht man dann weiter. Weder Jenson noch Rubens haben den Monaco Grand Prix gewonnen, obwohl beide schon auf dem Podium waren, also bin ich sicher, sie sind entschlossen, das Meiste aus dem Wochenende zu holen."

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