Brawn fürchtet: Red-Bull-Dominanz geht weiter

, 05.11.2013

Trotz der großen Regeländerungen glaubt Mercedes-Teamchef nicht, dass Red Bull seine Vorteile aus der Hand geben wird: Die aktuelle Entwicklung als böses Zeichen

Die Weltmeisterschaft ist entschieden, doch Red Bull dominiert weiter die Formel 1. Acht Meisterschaften in vier Jahren konnte das Team um Sebastian Vettel nun einfahren, während die Konkurrenz nur einzelne Brotkrumen zu fressen bekam - hier ein Sieg, da ein Sieg. Mit den neuen Regeln für 2014 hoffen Mercedes, Ferrari & Co., dass das Performance-Pendel wieder ein wenig mehr in ihre Richtung ausschlägt.

Die Red-Bull-Dominanz soll ein Ende haben, weil alle wieder von null mit den gleichen Chancen anfangen. Doch die Hoffnung aller Teams teilt zumindest einer nicht: Ross Brawn. Der aktuelle Mercedes-Teamchef glaubt nicht, dass sich die Österreicher durch den Regelumbruch aufhalten lassen. Denn besonders in der zweiten Saisonhälfte konnten die Bullen zulegen - und dabei einiges für das kommende Jahr lernen. "Es sieht nach Performance aus, die sie auf das nächste Jahr transferieren können", analysiert er gegenüber 'Autosport'.

So habe Red Bull beispielsweise massive Verbesserungen im Bereich aerodynamischer Effizienz gemacht, wodurch sie ihren Top-Speed verbessern konnten. "Sie haben plötzlich ein Auto, das manchmal in der Geschwindigkeitsmessung ganz vorne ist - und das hatten sie in all den Jahren nie", ist dem Briten aufgefallen. "Wenn sie die Performance in bestimmten Bereichen mit in das nächste Jahr nehmen können, wird es sehr herausfordernd", so Brawn.

Dass gerade Red Bull dazu in der Lage ist, daran zweifelt der Mercedes-Mann nicht: "Ich denke, man verlernt Dinge nicht. Die Dinge, die sie am diesjährigen Auto verändert haben, werden auch im kommenden Jahr anwendbar sein", glaubt Brawn. Von vielen Teams ist zu hören, dass sie seit der Sommerpause nur noch Dinge entwickeln, die auch im Hinblick auf 2014 nützlich sein werden - und seit der Sommerpause hat nur noch ein Team beziehungsweise ein Fahrer gewonnen.

Dass die Situation wie beschrieben ist, bestätigt auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Was immer wir in diesem Jahr erreichen, kann für das kommende Jahr nur nützlich sein", bestätigt der Brite. Zwar läge nun der komplette Fokus auf den Herausforderungen 2014, "aber es gibt trotzdem noch Unmengen, die wir vom aktuellen Auto lernen können." Ein weiter Vorteil der Bullen ist, dass sie das aktuelle Jahr schon gedanklich abhaken können, während die direkte Konkurrenz noch um Rang zwei bei den Konstrukteuren rangelt.

"Wir sind da raus und können unseren vollständigen Fokus auf 2014 lenken", freut sich Horner über die bequeme Situation. Und bei Red Bull sieht man sich sowieso mit den zwei größten Assen im Ärmel gesegnet: Adrian Newey, der bei Reglementänderungen immer sofort hellwach ist, und Sebastian Vettel, der mit seinem Fahrstil allen neuen Gegebenheiten gewachsen sein soll. Die Konkurrenz ist gewarnt.

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