Brawn: Hamilton-Deal Segen für Schumacher

, 01.11.2012

Der Mercedes-Teamchef spricht über den Verlauf der Verhandlungen mit Michael Schumachers Nachfolger Lewis Hamilton: "Es war eine Teamleistung"

Als Eddie Jordan erstmals das Gerücht streute, Lewis Hamilton würde Michael Schumacher bei Mercedes ersetzen, startete eine große Diskussion. Schüttelten viele Experten damals noch den Kopf, so standen die Münder wenig später weit offen, als die Verpflichtung des Weltmeisters von 2008 offiziell wurde. Der Brite hat eine mutige Entscheidung getroffen, ein Topteam wie McLaren zu verlassen und sich auf Mercedes einzulassen, die momentan Probleme haben, aus eigener Kraft zu punkten.

Bei Mercedes freut man sich natürlich über den Deal mit Hamilton. Topfahrer ohne Vertrag waren in der diesjährigen Silly Season Mangelware. Die Gespräche zwischen Mercedes und Hamilton nahmen bereits Ende 2011 ihren Lauf, wie Mercedes-Teamchef Ross Brawn gegenüber 'Formula1.com' bestätigt: "Lewis' Vertrag läuft Ende des Jahres aus. Sein Management hat Weihnachten 2011 Interesse gezeigt. Von da an entwickelte es sich."

"Alle Involvierten haben versucht, ihn zu überzeugen - daran haben wir alle gearbeitet", betont Brawn, der unterstreicht, dass Hamilton sich Zeit nahm, seine Entscheidung zu bedenken: "Ein Profi wie Lewis sieht sich alle Aspekte an: die technischen Voraussetzungen, das Budget und das Zukunftspotenzial - 2014 wird es massive Änderungen geben. Wir hoffen, dass wir 2014 gut aufgestellt sind."

"Ich habe mich um Lewis gekümmert, Bob Bell von der Motorenabteilung hat mit Lewis geredet - wir haben also alle daran gearbeitet, ihn zu überzeugen. Nick Fry hat eine Verbindung zu Lewis' Management und half dabei, hier eine Lösung zu finden. Es war also eine Teamleistung. Ich möchte nicht sagen, dass es meine Idee war, weil es sich entwickelt hat", erklärt Brawn. "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden."

"Mit Sicherheit wird es Unterschiede bei der Herangehensweise geben", hält der Mercedes-Teamchef fest, als er Hamilton und Schumacher vergleicht. "Ich bin richtig begeistert, dass Lewis Michael ersetzen wird. Ich kann mir keinen besseren Nachfolger vorstellen." Gleichzeitig bekräftigt Brawn, dass Schumacher große Dienste geleistet hat und eine Hilfe für das junge Team war.

"Michael fehlte nie der Antrieb. Man sollte seine Ambitionen nie unterschätzen. Daran hat es nie gemangelt", so Brawn, der die gute Stimmung bei den Silberpfeilen aufrechterhalten möchte: "Dennoch wird es zwangsläufig eine andere Chemie geben. Wir müssen aber das gute Arbeitsklima erhalten, das Nico und Michael genossen haben. Wir müssen sicherstellen, dass es bei Lewis so weitergeht."

Der Altersunterschied zwischen Schumacher und Nico Rosberg stellte nie ein Problem dar. Mit Hamilton hat Rosberg nun einen nahezu gleich alten Teamkollegen. "Nico und Michael kamen in den vergangenen drei Jahren sehr gut zurecht. Nun haben wir zwei Fahrer im gleichen Alter", erkennt Brawn, der keine Probleme sieht.

Ein Problem ist seiner Meinung nach auch nicht die Art und Weise, wie Schumacher von seiner Arbeitslosigkeit erfuhr: "Michael war immer sehr offen und direkt. Er war sich nicht sicher, was er machen soll. Ich habe ihn immer auf dem neuesten Stand gehalten. Vermutlich war die ganze Geschichte ein Segen für ihn", bemerkt Brawn, der sich viel von Hamilton erhofft und für 2013 keine Probleme sieht: "Lewis hat bereits gezeigt, dass er mit anderen Teamkollegen arbeiten kann."

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