Mercedes-Teamchef Ross Brawn freut sich über die bisher starke Saison der Silberpfeile - der Grundstein für den Erfolg sei bereits 2011 gelegt worden
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Mercedes hat sich in der aktuellen Saison gemausert. Von Beginn an, also mit Wiedereinstieg in die Formel 1 im Jahr 2010, lagen die eigenen Erwartungshaltungen und die der Fans extrem hoch: Es sollten direkt Titel her. Mittlerweile ist Mercedes diesem Ziel nach drei schwierigen Jahren immerhin einen Schritt näher gekommen, liegt aktuell auf Platz zwei des Teamklassements. Ein Grund für den anfangs ausgebliebenen Erfolg war für Teamchef Ross Brawn die Teamstärke: "Wir waren 2009, zur Zeit der Übernahme durch Mercedes, eine relativ kleine Mannschaft", erinnert sich der Brite gegenüber 'Die Welt'.
Dadurch, dass sich Mercedes an die damals von den Teams vereinbarte Kostenreduktion gehalten habe, seien die Silberpfeile zunehmend ins Hintertreffen geraten, so Brawn: "Wir haben zwar laut Absprache Kosten gespart und Personal reduziert. Ein Teil unserer Konkurrenz aber nicht." So habe der Rennstall im Nachhinein mit der Entscheidung leider falsch gelegen, gesteht der Teamchef ein.
Die Grundlagen für die Entwicklung bis hin zum jetzigen Auto wurden vor zwei Jahren geschaffen: "2011 haben wir dem Mercedes-Vorstand ein Konzept vorgelegt, aus dem hervorging, wie wir auf dem technischen Sektor wieder mit der Konkurrenz mithalten können", erinnert sich Brawn. Zu diesen Ideen zählten etwa die Aufrüstung des Windkanals, die Aufstockung des Ingenieurteams und die Neustrukturierung der Aerodynamikabteilung. Schon 2012 habe man Fortschritte ausmachen können, und "dieses Jahr sehen wir den Beweis, dass es funktioniert hat", so Brawn.
Vor dieser Saison gab es dann die nächsten schwerwiegenden Personaländerungen bei Mercedes: Norbert Haug und Michael Schumacher verließen das Team, Lewis Hamilton, Niki Lauda und Toto Wolff kamen neu an Bord. Dass Hamilton und Rosberg eine hervorragende Fahrerpaarung sind, ist unbestritten. Doch auch die anderen beiden Neuzugänge haben eingeschlagen, lobt Brawn: "Toto arbeitet operativ, er ist täglich in der Fabrik vor Ort. Ich arbeite sehr gut mit ihm zusammen. Nikis Rolle ist mehr strategisch. Seine Sicht der Dinge ist aufgrund seiner Erfahrung und seiner Biographie sehr wertvoll."