Der Mercedes-Teamchef erklärt, warum in der Formel 1 "die schlechtesten Menschen" seien, um diese umzusetzen - Brite fordert Verstärkung von FIA und FOA
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Mercedes-Teamchef Ross Brawn spricht sich für Reglementierungen in der Formel 1 aus, um kleineren Teams bessere Chancen, oder weniger Nachteile, in der Königsklasse zu garantieren. "Wir haben die Einschränkung der Ressourcen schon immer unterstützt", betont der Brite gegenüber 'Formula1.com' und kritisiert: "Es ist aber nichts passiert." Kleinere Teams argumentieren, dass die großen Haifische im Formel-1-Athlantik um jeden Preis gewinnen wollen und somit dem Sport die Luft nehmen.
Damit sich an dem Motorsport-Ereignis Formel 1 auch in Zukunft kleinere Rennställe beteiligen können, seien Lösungen auf diesem Gebiet eigentlich unabdingbar, wie Brawn hervorhebt. Dagegen sei aber nie wirklich ernsthaft etwas unternommen worden. "Sei es eine Budget-Obergrenze bei den gesamten Aktivitäten oder sei es eine Einschränkung in bestimmten Bereichen - es scheint so, als hätten wir nie versucht, eine Lösung zu finden", schmiert der Brite dem Formel-1-Zirkus aufs Brot.
"Ich denke, durch technische oder sportliche Regularien schaffst du es nie, das zu limitieren. In den 30 Jahren, die ich im Rennsport bin, habe ich nie gesehen, dass dies gelang", moniert der 58-Jährige. "Du änderst etwas aus regulatorischer Sicht, du sicherst etwas Geld, und das Geld, das du gesichert hast, geht woanders hin. Ich glaube, dass Budget-Obergrenzen oder Einschränkungen der Ressourcen - Initiativen verschiedener Art - einen Effekt haben könnten und wir müssen es weiter verfolgen", fordert er.
Eine Antwort, warum es noch nicht einmal zu Bemühungen der Verantwortlichen gekommen sei, hat Brawn im Köcher: "Es ist nicht die Natur der hier involvierten Menschen. Wir stehen hier sehr im Wettbewerb und niemand möchte einen Wettbewerbsvorteil verlieren." Aus diesem Grund sieht er in sich und seiner Zunft "möglicherweise die schlechtesten Menschen, um neue Systeme zu versuchen und umzusetzen."
Darum fordert Brawn: "Wir brauchen starke Initiativen vom Dachverband (FIA) und den Inhabern der Vermarktungsrechte (FOA; Anm. d. Red.), um diese Dinge voranzutreiben, weil wir als Teams nicht gut darin sind, zwischen uns Lösungen zu finden."