War nicht Michael Schumacher so schlecht, sondern Nico Rosberg so gut? Das Comeback des siebenmaligen Weltmeisters muss womöglich neu bewertet werden...
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Drei Jahre lang war Michael Schumacher nach seinem Comeback Teamkollege von Nico Rosberg bei Mercedes, und die Zahlen sprechen in der Bilanz eine klare Sprache gegen den siebenmaligen Weltmeister. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde Schumachers Formel-1-Rückkehr von vielen Experten als gescheitert betrachtet.
Dieses harte Urteil basierte bei vielen auf der Annahme, dass es sich bei Rosberg zwar um einen durchaus schnellen Fahrer, aber nicht unbedingt um einen kommenden Weltmeister handelt - eine Meinung, die möglicherweise revidiert werden muss, seit der Deutsche auch Lewis Hamilton mindestens Paroli bieten kann. Plötzlich wird einigen Kritikern klar: Nicht Schumacher war so schlecht, sondern Rosberg so gut.
"Natürlich bin ich enttäuscht darüber, dass er der Welt nie richtig zeigen konnte, wozu er auch im Alter noch in der Lage war", erklärt Mercedes-Teamchef Ross Brawn im Interview mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. "Es wäre schön gewesen, wenn wir für ihn ein besseres Auto gebaut hätten. Viele haben geglaubt, dass Michael seinen Speed verloren hat, weil Nico oft schneller war als er. Aber da wussten die Leute außerhalb des Teams noch nicht, wie gut Nico wirklich ist. Er ist so gut, dass er auch Lewis die Stirn bietet, einem der außergewöhnlichsten Fahrer überhaupt."
Zwischen Schumacher und Hamilton sieht Brawn gewisse Parallelen: "Beide sind unglaublich schnell, sie verhalten sich sehr professionell und haben stets ihre Emotionen unter Kontrolle, was uns sehr hilft. Michael und Lewis sind sich sehr ähnlich: Sie wollen immer gewinnen, das Team verbessern, das Auto schneller machen. Auch Lewis gibt sich derzeit nicht zufrieden - er treibt uns immer weiter an und gibt neue Impulse. Das ist sehr erfrischend."