Brawn: Verlust des Young-Driver-Tests wirft Team zurück

, 25.06.2013

Von wegen harmlose Strafe: Ross Brawn sieht das Entwicklungsprogramm von Mercedes nach dem Verlust des Young-Driver-Tests gefährdet

Mercedes darf in diesem Jahr nicht am dreitägigen Young-Driver-Test (17. bis 19. Juli 2013 in Silverstone) der Formel 1 teilnehmen: Diese Strafe verhängte das Internationale Tribunal des Automobilweltverbands FIA am vergangenen Freitag nach der Verhandlung in der "Reifentest-Affäre." Prompt kritisierte die Konkurrenz diese Strafe als zu milde, doch dem widerspricht Ross Brawn. Er sieht das Entwicklungsprogramm der Silberpfeile durch den Verlust des Tests ernsthaft gefährdet.

"Wir untersuchen derzeit die Konsequenzen, die sich aus dem Verpassen des Young-Driver-Tests ergeben, denn wir hatten ein umfangreiches technisches Programm geplant", sagt der Teamchef gegenüber 'Autosport'. "Wir schauen nun intern, wie wir den Verlust aufholen können, aber ich bin mir nicht sicher, ob uns das gelingt. Einiges von dem, was wir uns vorgenommen hatten, ist an einem Rennwochenende nicht machbar, daher ist der Verlust des Young-Driver-Tests für das Team spürbar."

Dies hatte insbesondere Red Bull nach dem Urteilsspruch des Tribunals völlig anders gesehen: "Wenn man sie vom Young-Driver-Test ausschließt, dann ist das keine große Strafe", hatte Teamchef Christian Horner gesagt. Der "Pferdeflüsterer" von Ferrari schlug in die gleich Kerbe: "Es ist, gelinde gesagt, etwas verwirrend zu sehen, dass die schuldige Partei nahezu ungeschoren davonkommt", schrieb der geheimnisvolle Ferrari-Kolumnist auf der offiziellen Website des Teams.

Darüber hinaus merkte der "Pferdeflüsterer" süffisant an: "Und was wäre, wenn der ganze Vorfall nach dem Young-Driver-Test stattgefunden hätte, was wäre dann die Bestrafung gewesen? Wäre ihnen dann verboten worden, am Dinner am Ende des Jahres teilzunehmen?" Diese Kritik stößt Brawn sauer auf: "Ich denke, es ist hinterhältig, den Nachwuchsfahrertest mit einem Team-Abendessen am Saisonende zu vergleichen." Generell findet der Teamchef: "Es ist unglücklich, dass einige Teams es nun so darstellen, als wäre die Strafe unbedeutend."

Allerdings ist auch die Mehrheit der Fans davon überzeugt, dass Mercedes zu milde angefasst wurde, wie eine Umfrage unter den Besuchern von 'Motorsport-Total.com' ergab. Fast zwei Drittel der 3.699 Teilnehmer, genauer 63,72% sind der Meinung, das Urteil ist zu sanft. 30,98% halten das Urteil hingegen für angemessen, lediglich 5,30% meinen, dass Mercedes zu hart bestraft worden sei.

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