Flavio Briatore ist sich sicher, dass sein ehemaliger Schützling nicht zu Red Bull wechseln will und wird, und dass er keine Angst vor einem starken Teamkollegen hat
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Das Fahrerkarussell bei Red Bull hat noch einmal Fahrt aufgenommen, als am vergangenen Wochenende überraschend noch ein weiterer Name in den Hut geworfen wurde. Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo sollen nämlich noch Fernando Alonso als neuen Konkurrenten um das Red-Bull-Cockpit dazubekommen haben. Der Manager des Spaniers war bei Teamchef Christian Horner vorstellig geworden, was natürlich zu heftigsten Spekulationen führte.
Ferrari-Boss Luca di Montezemolo war gar nicht begeistert über die Wechselabsichten seines Starfahrers und über seinen Geburtstagswunsch, das Red-Bull-Auto geschenkt zu bekommen. Doch Flavio Briatore, selbst einmal Manager von Alonso, kann den Ferrari-Präsidenten beruhigen: Sein ehemaliger Schützling denke nur daran, den Titel mit der Scuderia zu gewinnen, so Briatore gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'.
"Alonso hat nie gesagt, dass er geht", betont der ehemalige Renault-Teamchef. "Fernando hat einen Vertrag und Verträge müssen respektiert werden." Für den 63-Jährigen sei es normal, dass ein Fahrer immer das beste Auto zur Verfügung haben will, wirkliche Wechselabsichten sieht er bei Alonso aber nicht, auch wenn das Team ihm nicht den Wagen zur Verfügung stellt, den er für den Titel braucht. "Das Team muss hart arbeiten, um ihm ein konkurrenzfähiges Auto zu liefern. Ende der Geschichte."
Seit Fernando Alonso vor der Saison 2010 zu Ferrari gewechselt ist, wartet der Spanier immer noch auf den Titel. Zweimal war er ganz nah dran, doch im letzten Saisonrennen schnappte ihm jeweils Sebastian Vettel den Titel vor der Nase weg, sodass der Spanier seit nunmehr sieben Jahren auf seinen dritten Weltmeistertitel warten muss. "Im vergangenen Jahr stand ihm in Interlagos auch noch das Glück im Weg. Nach einem Dreher wie bei Vettel stirbt normalerweise der Motor ab, aber bei ihm hat er es nicht getan", spielt Briatore auf die Kollision in Runde eins an.
Zudem will der Italiener noch mit einem weiteren Vorurteil aufräumen. Es heißt, Alonso scheue starke Konkurrenz im Team, weil Ferrari mit Felipe Massa stets auf einen Wasserträger setzt, anstatt dem Spanier eine echte Herausforderung zu bieten. Doch Briatore winkt ab: "Fernando hatte noch nie ein Problem gegen irgendjemanden zu fahren. Er ist wie Senna. Ayrton hätte gesagt, man solle irgendjemanden neben ihn setzen. So sind die Starken nun einmal."
Das Jahr an der Seite von Lewis Hamilton bei McLaren, nach dem der Spanier wieder zu Renault flüchtete, sei nicht die Schuld des Doppelweltmeisters gewesen, sondern habe mit der Art, wie das Team geführt wurde, zu tun gehabt: "McLaren hat alles getan, um Verwirrung zu erzeugen. Ein Topteam muss in der Lage sein, zwei starke Fahrer zu managen", so Briatore abschließend und richtet noch einmal das Wort an Ferrari: "Sie müssen in Maranello schnell ihre Gebrauchsanweisung finden."