Buemi holt Bestzeit in Portimao: Ein Tänzchen im Regen

, 22.01.2009

Im alten Toro Rosso konnte Sebastien Buemi die Konkurrenz in den abgespeckten Autos locker abhängen. Der Regen half auch nicht unbedingt.

Ähnlich trist wie die Präsentationen von Renault und Williams zeigte sich am Montag auch das Wetter in Portugal. Es regnete und machte die ersten Ausfahrten der beiden Teams daher nicht gerade zu einem freudigen Schaulaufen. Doch wie bei Debüts üblich schauten weder Williams noch Renault auf die Rundenzeiten, sondern wollten erst einmal sehen, ob ihre Autos auch nach Wunsch funktionieren. Auch die anderen Anwesenden, Toro Rosso, McLaren und Toyota, konnten aufgrund des Regens nicht wirklich leistungsorientiert arbeiten - angesichts der Testbeschränkungen nicht gerade ein Vorteil.

KERS oder kein KERS?

Ausprobiert wurde dennoch einiges. So war Toyota mit KERS unterwegs und hatte auch eine Haifischflosse am Auto, wie sie Renault am Morgen beim Rollout gezeigt hatte. Renault selbst wird KERS auch ausführen, allerdings erst am Mittwoch, wenn Fernando Alonso Nelson Piquet Jr. ablöst. Williams verzichtet beim Test dagegen ganz auf das Energierückgewinnungs-System und wird das wohl auch bei den nächsten Testfahrten machen.

Bei Toro Rosso probierte man derweil mit dem alten Auto einige Dinge aus und Sebastien Buemi konnte mit dem modifizierten STR3 auch die Bestzeit hinlegen. Angesichts des Wetters und des unterschiedlichen Fahrzeugs ist das allerdings ein Muster ohne Wert - was auch die viereinhalb Sekunden Vorsprung zeigten. Mit 65 Runden war der Schweizer, der in diesem Jahr sein Debüt als Einsatzfahrer geben wird, auch der eifrigste Pilot auf der Strecke. Dabei musste er vom ursprünglichen Programm, das die Motorspezifikation für 2009, Checks an der Kühlkonfiguration und Zuverlässigkeit vorsah, wegen des Wetters aber abweichen. Stattdessen verlegte sich Buemi auf Arbeit an der Elektronik und er durfte Probestarts im Nassen machen.

Nur zwischen McLaren und Williams war es knapp

Der Rest hielt sich, wohl auch wegen des Wetters, bei den Zeiten nobel zurück. Am wenigsten unterwegs war Hülkenberg, der am Ende des Tages lediglich 28 Runden zu Buche stehen hatte, dem gleich oft an Start-Ziel vorbeigefahrenen McLaren mit Pedro de la Rosa - und auch altem Heckflügel - an Bord aber immerhin bis auf zweieinhalb Zehntel nahe gekommen war. Den alten Heckflügel hatte der Spanier dabei gehabt, weil McLaren bei den schwierigen Bedingungen auf Nummer sicher ging und bei den Systemchecks am Auto etwas mehr Abtrieb haben wollte. Hülkenbergs Tag wurde lediglich durch einen Ausrutscher ins Kiesbett am frühen Nachmittag gestört. Viel war am Auto zwar nicht passiert, es wurde dennoch einiges getauscht, um auf Nummer sicher zu gehen.

Hinter den schnellsten Drei klaffte wieder eine Lücke. Nelson Piquet Jr. hatte im neuen Renault gar nichts riskiert und einfach in Ruhe die Systeme gecheckt. Damit lag er nach 33 Runden sogar über sieben Sekunden hinter Buemi. Auch Kamui Kobayashi im Toyota hatte es dank der Witterung nicht eilig gehabt und belegte mit über neun Sekunden Rückstand den letzten Rang. Dafür konnte der Japaner danach darüber berichten, dass die Fahrt mit KERS eine interessante Erfahrung war. "Wir verstehen ständig mehr über das System. Ich war das erste Mal an dieser Strecke und muss sagen, ich bin sehr beeindruckt; das Layout ist echt aufregend und für einen Fahrer fordernd", meinte er und konnte nur das Wetter bemängeln.

Ähnlich ging es Pascal Vasselon, der die ersten Fahrten des TF109 als zufriedenstellend im Gedächtnis behalten will. "Ich denke, wir haben guten Grund für Optimismus. Natürlich ist es schwer, im Winter mit anderen Vergleiche zu ziehen, vor allem wenn das Wetter nicht sehr gut ist", sagte Vasselon. Durch den Test von KERS wurde die Arbeit auch nicht leichter, doch die gewonnenen Erkenntnisse seien durchaus wichtig einzustufen, betonte er. An den kommenden Tagen sollte es noch leichter gehen, Informationen zu sammeln, denn dafür ist besseres Wetter vorhergesagt - zumindest für Dienstag und Mittwoch.

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