McLaren-Pilot Jenson Button kann das gute Potenzial des MP4-27 selten ganz ausschöpfen: "Bekomme keine Konstanz hinein" - Große Hoffnungen für 2013
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In den vergangenen Grands Prix gehörte der McLaren MP4-27 oft zu den schnellsten Autos, aber große Erfolge blieben aus. In Abu Dhabi lag Lewis Hamilton komfortabel in Führung, aber die Technik versagte. Sein Teamkollege Jenson Button liegt in der WM-Wertung zwar nur zwölf Punkte zurück, aber der Champion von 2009 kann die Vorzüge des McLaren nur selten ausspielen. "Es ist in diesem Jahr schwieriger für mich als in den zwei zurückliegenden Saisons", sagt Button gegenüber 'Sky Sports News'.
"Das Auto ist schnell. Das haben wir bei vielen Gelegenheiten gezeigt. Aber ich bekomme einfach keine rechte Konstanz hinein, somit bleiben auch die Resultate unter den Erwartungen. Das nächstjährige Auto sollte mir besser liegen. Ich freue mich schon darauf", sagt der Brite, der in der kommenden Saison wohl die klare Nummer 1 neben seinem neuen Teamkollegen Sergio Perez sein wird. In den beiden verbleibenden Rennen des Jahres will Button das Maximale herausholen.
Der McLaren-Pilot rechnet sich vor allem in Austin gute Chancen aus. Die Stärken von Fahrzeug und Team sollen auf der noch unbekannten Strecke ausgespielt werden. "Wenn einer die Strecke einschätzen kann, dann dürften wir das sein. Unser Simulator ist wohl der beste in der gesamten Szene", sagt Button. "Der Kurs nimmt Fahrzeug und Reifen hart ran, vor allem im ersten Sektor. Bis hin zur Kurve neun gibt es schnelle Richtungswechsel."
"Unser Auto scheint gerade in solchen Passagen gut zu funktionieren", meint der erfahrene Ex-Champion aus Frome. "Wir sollten hier gut dabei sein. Ich bin sicher, dass auch Red Bull, Ferrari und Lotus schnell sein werden. Es wird also ein enger Kampf. Genauso mögen auch wir es am liebsten. Wir wollen es nicht erleben, dass ein einzelner Fahrer vorne wegziehen und das Rennen locker gewinnen kann", sagt Button vor dem Debüt in Texas.
Ob McLaren und Button 2013 tatsächlich besser aussehen werden, wird im Fahrerlager von manchen Beobachtern bezweifelt. Das Team aus Woking ist finanziell offenbar nicht mehr ganz so gut aufgestellt wie in der Vergangenheit. Man konnte beim Wettbieten um Hamilton nicht mithalten und holte sich mit Perez keinen Superstar ins Team. "Sie müssen ihr Geschäftsmodell der modernen Zeit anpassen", meint Alexander Wurz in der 'SportWoche'.
"Sie sind eines der Teams, die nur auf Sponsorgeld angewiesen sind und eine hohe Kostenstruktur haben. Und bei den Sponsoren wird's schwierig", so der Österreicher. "McLaren ist auch deshalb seit 20 Jahren konstant eines der besten Teams, weil sie halt auch immer ein Top-Budget haben. Das bedeutet meist wiederum Erfolg. Fällt das weg, weiß ich nicht, wie sie das weiter schaffen. Wobei Background-Wissen, Struktur und Hardcore-Wissen immer noch gut sind, da ist man vielleicht das beste Team."