Button: Der gute Start, der tiefe Frust

, 16.11.2012

Jenson Button zieht vor dem Grand Prix der USA schon einmal Bilanz: Sieg in Spa der Höhepunkt, Probleme mit den Reifen erst 2013 zu lösen

Nach einem bärenstarken Saisonauftakt in Melbourne, einer anschließenden Schwächephase und einem goldenen Sommer ist Jenson Button zum Ende des Formel-1-Jahres enttäuscht. Der Champion von 2009 konnte des Speed des McLaren MP4-27 in den vergangenen Rennen nicht so gut nutzen wie sein Teamkollege Lewis Hamilton. Button hadert mit den Reifen und rechnet nicht damit, dass sich an dieser Situation in den verbleibenden beiden Rennen des Jahres etwas ändern wird.

"Die Höhepunkte waren meine beiden Siege. Vor allem der Erfolg in Spa tat gut, weil es eine besondere Strecke ist. Ich hatte zuvor schon mehrere gute Rennen in Spa gezeigt, aber eben noch nie dort gewonnen. Das war also richtig gut", blickt der Brite zurück. "Monaco und Kanada waren schwierig, ausgerechnet jene Strecken, auf denen ich im Vorjahr so gut war. Ich habe dort etwas experimentiert und es gab Probleme mit den Reifen. Ich wollte ein paar Dinge versuchen, um die Reifen besser nutzen zu können, aber das ging nach hinten los. In dieser Phase gab es ein paar schlechte Rennen."

"Ich bin dann wieder auf meine bewährte Setupvariante zurückgegangen, aber im Vergleich war unser Auto dann nicht mehr schnell genug. Als es dann nach Hockenheim ging, wurde es wieder besser. Seither stimmt der Speed. Die vergangenen zwei Rennen waren nicht berauschend. Ich konnte das Potenzial nicht voll ausschöpfen und hatte Probleme mit der Balance", schildert Button, der in der zweiten Saisonhälfte einzig bei seinen Ausfällen in Italien und Südkorea Nullnummern hinnehmen musste.

"Ich habe mit meinen Ingenieuren zusammen an den Problemen gearbeitet. Wir wissen, was sich ändern muss, aber das ist für die noch zwei ausstehenden Rennen schwierig. Zum kommenden Jahr wird das sicherlich besser", sagt der 32-Jährige. "Nach dem Saisonauftakt war ich optimistisch. So ist das immer, wenn du gerade ein Rennen gewonnen hast. Auch nach dem Sieg in Spa hatte ich mir mehr erhofft, aber es kam eben nicht so. Unser Auto war bei den Wintertests stark, im Qualifying in Australien super und dann gab es ein perfektes Rennen. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich mal solche Schwierigkeiten mit den Reifen bekommen würde."

"Es ist weniger Problem eines hohen Reifenabbaus, weil ich die Pneus zu stark belaste. Wenn dem so wäre, dann würde ich etwas anders fahren", beschreibt Button. "Mein Problem ist es, die Reifen in beste Betriebsfenster zu bringen. Mal lag ich bei den Temperaturen darüber, mal darunter, aber richtig gepasst hat es oft nicht. In solchen Fällen fehlt es dir dann sofort an Speed. Das war auch schon in der zweiten Saisonhälfte 2009 mein größtes Problem."

In seinem Titeljahr mit Brawn hatte Button die erste Saisonhälfte dominiert, später aber immer wieder über die Pneus geklagt. In jener Phase war sein damaliger Teamkollege Rubens Barrichello oftmals schneller, der zuvor kaum Land gesehen hatte. "Manchmal hat man es bei einem Auto, dass man einfach diesen Punkt nicht genau trifft. Im vergangenen Jahr hatten wir überhaupt keine solchen Probleme, aber beispielsweise Ferrari hat die härtere Mischung nie zum arbeiten gebracht. So ist es eben manchmal", so Button.

Für das kommende Rennen in den USA hat McLaren erneut frische Entwicklungen parat. "Wir werden unseren neuen Frontflügel morgen ausprobieren. In der vergangenen Woche gab es einen interessanten Test in Abu Dhabi. Wir haben dort einige Erkenntnisse gewinnen können. Es gibt neue Teile, die offenbar funktionieren und andere, an denen wir noch etwas verbessern können. Das war vor allem im Hinblick auf 2013 ein äußerst interessanter Test."

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