Jenson Button geht davon aus, dass die neuen Pirelli-Reifen wesentlich stärker abbauen werden, sieht sein Team für die neue Saison aber gut gerüstet
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Die stark abbauenden Reifen von Pirelli sorgten vor allem in der Frühphase der Formel-1-Saison 2012 für turbulente Rennverläufe. Da die Leistung der Reifen teilweise schlagartig einbrach und die Rundenzeiten der Piloten daher um mehrere Sekunden anstiegen, wurde das Feld gegen Rennende oft durcheinandergewirbelt. Dieses Szenario könnte sich nach Ansicht von Jenson Button im kommenden Jahr wiederholen.
"Der Reifen wird definitiv viel stärker abbauen. Wir werden einen stärkeren Reifenabbau erleben als Anfang 2012", wird der Brite von 'Autosport' zitiert. Grundlage für diese Vermutung ist der erste Test der 2013er-Reifen im Freien Training zum Großen Preis von Brasilien, wo den Teams ein Satz der neuen Konstruktion zur Verfügung stand. Dabei gewann Button einen guten Eindruck von den neuen Gummiwalzen.
"Mir haben sie wirklich gefallen", sagt Button, obwohl die Testbedingungen in Interlagos nicht ideal waren: "Es war sehr heiß in Brasilien, daher war es schwierig, das sicher zu beurteilen", so der 32-Jährige. In einem Punkt seien die neuen Pneus aber ein klarer Fortschritt zum bisherigen Modell: "Sie sollten wesentlich schneller Temperatur aufbauen. Daher sollte das Aufwärmen der Reifen, was 2012 bei vielen Teams schwierige war, kein Problem mehr sein."
Starker Abbau kommt Button entgegen
Abgesehen davon, und vom stärkeren Abbau erkannte Button entgegen einer Ankündigung von Pirelli jedoch keine großen Unterschiede: "Uns wurde gesagt, dass der Reifen eine besondere Art von Grip haben soll, aber er fühlte sich nicht wesentlich anders an. Es fühlte sich wie ein guter Rennreifen an." Der stärkere Abbau sollte "Reifenflüsterer" Button entgegenkommen. "Dass sich der Reifenabbau ändert, ist gut. Ich mag es, wenn er relativ hoch ist und das Auto auf den Pneu abgestimmt werden muss", hatte Button schon in Sao Paulo gesagt.
Unabhängig von den Reifen sieht Button McLaren in einer guten Ausgangsposition für 2013 und hoffte darauf, dass sich die Probleme des Jahres 2012 nicht wiederholen. "Wenn wir 2013 so stark wie dieses Jahr beginnen können, bin ich zuversichtlich, dass wir die Probleme und Fehler hoffentlich hinter uns lassen können", so Button. Schon in diesem Jahr war der McLaren über weite Strecken der Saison das schnellste Auto, doch technische Pannen und Fehler des Teams verhinderten eine bessere Ausbeute.
Button freut sich auf Entwicklungsarbeit
In seiner neuen Rolle als Teamleader geht Button nach dem Weggang von "Platzhirsch" Lewis Hamilton schon voll auf: "Ich bin nun der Erfahrenste im Team. Das gefällt mir, ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit dem Team." Dabei will Button auch seine Qualitäten als Fahrzeugentwickler unter Beweis stellen. "Ich werde nicht nur der Fahrer sein, sondern eng mit den Aerodynamikern, Ingenieuren und Designern zusammenarbeiten und ihnen den Weg in die Richtung aufzeigen, die ich einschlagen will", so der 32-Jährige.
Button muss allerdings eingestehen, dass er nicht der Typ des rennfahrenden Ingenieurs ist, wie es beispielsweise Alexander Wurz war: "Ich bin in keinem dieser Gebiete ein Experte, sondern der Typ, der das Auto fährt. Daher weiß ich, was ich vom Auto verlange", so der McLaren-Pilot, der sich sicher ist: "Es wird ein guter Winter, wir werden stark beginnen."