Jenson Button ist nicht neidisch auf den Teamwechsel seines Ex-Teamkollegen Lewis Hamilton zu Mercedes, sondern glaubt an die Wiedererstarkung McLarens
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Als Lewis Hamilton sich vor der aktuellen Saison entschied, von McLaren zu Mercedes zu wechseln, konnten viele diese Entscheidung nicht nachvollziehen: Warum aus einem siegfähigen Auto aussteigen, das sieben Rennen 2012 gewinnen konnte, und in den wenig erfolgreichen Silberpfeil einsteigen, der nur die fünfte Kraft im Feld war?
Zum Erstaunen vieler hat sich das Blatt in dieser Saison gewendet: Mercedes ist vorn dabei, McLaren verpasste in Kanada zum ersten Mal seit 64 Rennen die Punkte. Hamilton scheint somit die richtige Entscheidung getroffen zu haben, während sein ehemaliger Teamkollege Jenson Button, der McLaren treu blieb, derzeit in die Röhre schaut.
Neidisch ist Button auf seinen Landsmann jedoch nicht, weil er das Wesen der Formel 1 bestens kennt: "Die Formel 1 ist zyklisch. Du kannst nicht immer gewinnen. Meine Karriere hat das bewiesen, und die jedes anderen Weltmeisters auch", so der Brite gegenüber 'Formula1.com'. Man könne nach weniger als einer halben Saison noch keine Schlüsse ziehen, ist sich Button ebenfalls sicher. Ob Hamilton also letztlich die richtige Entscheidung getroffen hat, weiß Button nicht: "McLaren ist und bleibt ein großartiges Team, und die Verbesserungen werden kommen - wann das sein wird, kann ich nicht sagen."
Die ehemaligen McLaren-Teamkollegen Button und Hamilton galten während ihrer gemeinsamen Zeit als Traumpaarung. Nach dem Abgang Hamiltons sieht Button nun einen ganz anderen Fahrertyp an seiner Seite, der seine Position im Team erst noch finden muss: Sergio Perez. "Man sieht, dass er versucht, seine Zeichen zu setzen, und ich denke, so sollte es auch sein", meint Button. Manchmal sei der Mexikaner zwar noch etwas zu energisch, lerne aber auch ständig dazu, da man nie aufhöre zu lernen in der Formel 1, so der Weltmeister von 2009.
Das Verhältnis zwischen den beiden Teamkollegen ist aus Sicht Buttons aber trotz einiger harter Zweikämpfe auf der Strecke (wie etwa in Bahrain) generell ein entspanntes: "Checo (Perez' Spitzname; Anm. d. Red.) ist ein sehr netter Typ. Dein Teamkollege wird nie dein bester Freund sein, weil die Leute dich immer mit ihm vergleichen, und du erfolgreich daraus hervorgehen willst. Aber Checo und ich kommen gut zurecht, und das ist mehr, als du von manchen anderen teaminternen Beziehungen sagen kannst", lacht der 33-Jährige und spielt damit besonders auf die Lage bei Red Bull an.
Ein Grund dafür, dass aber auch nicht alles glattläuft zwischen den beiden McLaren-Piloten, sei laut Button die Leistungsfähigkeit des Autos: "Wir sind beide momentan etwas enttäuscht von der Performance des Autos. Wäre es ein bisschen wettbewerbsfähiger, würde es uns beiden das Leben einfacher machen." In Silverstone dürfte sich an diesen Gegebenheiten wohl nicht allzu viel ändern. Button, der noch nie in seiner Heimat gewinnen konnte, hat deshalb keine großen Hoffnungen: "Es ist traurig, aber ich muss sagen, dass ich nicht erwarte, daran in dieser Saison etwas ändern zu können."