Zu Beginn seiner Karriere dachte Jenson Button noch, dass Talent und Schnelligkeit der Schlüssel sein würden, doch die Zeiten haben sich massiv geändert
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Einfach nur schnell fahren, das genügt in der heutigen Formel 1 nicht mehr. Wer einfach nur ohne Ende Vollgas gibt, der wird vermutlich nicht sonderlich viel Erfolg haben. Vielmehr kommt es in dieser Saison auf das richtige Gefühl mit den Reifen an. Während sich viele Fans beschweren, dass die Fahrer nur nach vorgegebenen Zeiten fahren, und Überholmanöver keine Überholmanöver mehr sind, finden es die Fahrer meistens spannend.
Einer, der mit taktischem Fahrern schon immer gut zurechtkam, ist Jenson Button: "Ich bin lieber ein intelligenter Fahrer, der durch cleveres Fahren Rennen gewinnen kann und nicht nur durch Speed", sagt der McLaren-Pilot gegenüber 'auto motor und sport'. Doch dass jetzt alle Fahrer zu einer solchen Fahrweise gezwungen werden, komme ihm überhaupt nicht entgegen. "In diesem Jahr muss jeder Fahrer eine ganze Menge darüber lernen, wie ein Formel 1-Auto funktioniert und wie man auf die Reifen aufpasst. Das ist schlecht für mich, weil ich an solchen Dingen schon immer gearbeitet habe."
Für die kommende Saison erwartet der Brite in diesem Bereich noch eine erhöhte Bedeutung dieser Tugenden. Das neue Motorenreglement werde für die Piloten auch eine erneute Umstellung der Fahrgewohnheiten erfordern. "Nächstes Jahr kommt noch viel Neues dazu: Der neue Antriebsstrang, die neue Aerodynamik, wie das KERS und der Turbo funktioniert. Wir bekommen Leistung aus drei unterschiedlichen Quellen", erzählt er.
Doch das sind nicht die einzigen Änderungen: "Die Drehzahlen werden ungewohnt sein. Man muss an Stellen schalten, an denen man es nicht erwartet. Da kommt es auf die Erfahrung an", glaubt Button. Besonders die neue Leistungsfähigkeit der Motoren freut den Ex-Weltmeister: "Dieser Sport braucht mehr Power und weniger Abtrieb." Für Button steht fest: "Es ist wohl die größte Veränderung, die wir in der Formel 1 je hatten. Damit müssen wir zurechtkommen."
Als dienstältester Pilot hat Jenson Button schon viele Regeländerungen in der Königsklasse mitbekommen. Seit seinem Einstieg mit Williams im Jahr 2000 hat sich einiges verändert. "Als ich eingestiegen bin, dachte ich noch: Talent reicht. Fahre einfach so schnell wie es geht. Aber das genügt heute nicht mehr", weiß der Engländer. "Man muss mehr nachdenken. Es geht nicht einfach mehr nur darum, schnell zu fahren. Das finde ich gut."