Enge Zusammenarbeit mit den Ingenieuren und ständige Anpassung waren der Schlüssel zum WM-Erfolg 2017 - Lewis Hamilton sicher: "Hatte nicht das beste Auto"
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Lewis Hamilton hat auf dem Weg zum Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft 2017 nicht nur seine 19 Fahrerkollegen inklusive Hauptrivale Sebastian Vettel (Ferrari) besiegt, sondern auch ein etwas zickiges Auto. Der Mercedes W08 konnte an die Dominanz der Vorgängermodelle nicht ganz anschließen. Wie schwierig das "silberne Biest" phasenweise zu bändigen war, wurde vor allem an den schwankenden Leistungen von Hamilton-Teamkollege Valtteri Bottas sichtbar.
"Auch wenn immer alle schreiben, dass ich das beste Auto hatte: Ich selbst glaube, dass ich in diesem Jahr nicht das beste Auto hatte", meint der viermalige Formel-1-Weltmeister. Hamilton ergänzt: Ich bin aber überzeugt, dass wir das beste Team waren. Eben genau in jenen Momenten, in denen unser Fahrzeug nicht das beste war. Zum Beispiel in Singapur. Da haben wir viel mehr erreicht als gedacht. Und genau darum geht es."
Der Brite meint, dass der Silberpfeil des Jahrgangs 2017 unter gewissen Umständen unberechenbar war. Aufgrund der umfassenden Reglement-Änderungen vor dem Start in die Saison habe man die Konstanz der Vorjahre nicht mehr halten können. "Manchmal hat man ja gehört, wie ich im Funk über das Auto geflucht habe", sagt er. In diesen Fällen habe sich eine enge und äußerst intensive Zusammenarbeit mit den Ingenieuren bezahlt gemacht, um aus schwierigen Situationen den größtmöglichen Erfolg zu machen.
Arbeit mit Ingenieuren: Sprechen bringt Tempo
"Wir haben dann trotzdem ein großartiges Auto daraus gemacht. Zum Beispiel in Malaysia, wo ich mich mit den Ingenieuren zum längsten De-Briefing aller Zeiten zusammengesetzt habe", erklärt Hamilton. "Diese Jungs saugen jede kleine Äußerung auf, wollen immer noch mehr Feedback. Je mehr Daten und Informationen, desto besser. Valtteri und ich haben intensiv daran gearbeitet, den Ingenieuren das bestmögliche Feedback zu geben."
"Wenn man sich die Statistiken von Qualifyings und Rennen anschaut, dann hatten wir das schnellste Auto und den schnellsten Fahrer - Punkt", so Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Aber es gab durchaus Schwankungen. Es gab Rennen, in denen wir Probleme hatten. Wir verstehen ziemlich gut, woran das lag. Jetzt müssen wir mit Lösungen kommen, um mit dem nächstjährigen Auto besser aussehen zu können", meint der Österreicher.
"Ich hoffe, dass wir für das kommende Jahr einige fundamentale Baustellen an unserem Auto beheben können", erklärt Hamilton. "Meistens tauchen dann aber anderer Stelle wieder neuer Probleme auf." In Brackley, wo das Chassis der Silberpfeile entsteht, ist man sich der Aufgaben bewusst. "Wir werden alles ganz genau anschauen. Gut möglich, dass wir einige Dinge ändern werden", sagt Wolff auf die Frage, ob man Veränderungen am Fahrzeugkonzept vornehmen werde.