Formel-1-Chef Chase Carey outet sich als Deutschland-Fan: Er will den Grand Prix langfristig sichern, mehr deutsche Hersteller anlocken und an Schumacher erinnern
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Vor gut einem Monat wurde mit Bekanntgabe des vorläufigen Formel-1-Kalenders für die Saison 2018 klar, dass die Königsklasse nach Deutschland zurückkehren wird. Am 22. Juli sollen Sebastian Vettel und Co. in Hockenheim gastieren. Perspektivisch wollen die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty Media den Deutschland-Grand-Prix auch über das kommende Jahr hinaus sichern. So jedenfalls lautet der Plan von Chase Carey.
"Wir haben einen deutschen Champion, ein deutsches Auto als Weltmeister, einen Deutschen, der dieses Jahr um den Titel kämpft", argumentiert der Formel-1-Chef im Interview mit 'Sport Bild' und verweist auf Weltmeister Nico Rosberg und Titelaspirant Sebastian Vettel. "Der deutsche GP hat eine große Historie, und wir hätten auch gerne noch mehr deutsche Teams. 2018 kommen wir nach Deutschland zurück. Und wir kämpfen dafür, dass es danach weitergeht."
Daran arbeite er mindestens genauso hart wie an der Attraktivität der Formel 1 für weitere deutsche Hersteller. Noch seien die Hürden zu hoch, aber: "Unser Ziel ist, dass solche Firmen Rennteams in der Formel 1 besitzen wollen. Daher passen wir die technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen an", erklärt Carey und unterstreicht das Vorhaben der neuen Besitzer, die Kosten zu reduzieren und Regeln zu vereinfachen.
Darüber hinaus will Carey eine der "Kultfiguren der Formel 1" ehren. Gemeint ist natürlich Rekordweltmeister Michael Schumacher. "Wir werden einen der Konferenzräume in unserem Hauptquartier in London nach ihm benennen, um ihm Respekt zu zollen", sagt der US-Amerikaner, de die Geschicke der neuen Formel 1 ja bekanntermaßen eng mit Ross Brawn und damit einem langjährigen Weggefährten von Schumacher lenkt.
"Ross und ich arbeiten zwar noch nicht lange zusammen, aber ich habe schon genug Geschichten über sein einzigartiges Talent, seine Fähigkeiten, seinen Ehrgeiz, seine Fitness und seine Emotionen gehört", erzählt Carey und zeigt sich beeindruckt: "Schumacher definiert das Nonplusultra eines Formel-1-Rennfahrers." Mit Ex-Technikchef Brawn feierte er bei Ferrari zwischen 2000 und 2004 seine größten Erfolge und holte fünf seiner sieben WM-Titel.