Fernando Alonso im Ferrari lautet der Sieger des Rennens in Schanghai vor Kimi Räikkönen im Lotus und Lewis Hamilton im Mercedes - Sebastian Vettel Vierter
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Das dritte Rennen der Formel-1-Saison 2013 stand ganz im Zeichen der Reifen. Am schnellsten war am Ende Fernando Alonso im Ferrari, dessen Auto am besten mit den Reifen umging. Der Spanier holte sich damit nach seiner Nullnummer beim vergangenen Rennen den Sieg. Zweiter wurde Kimi Räikkönen im Lotus vor Lewis Hamilton. Der Mercedes-Fahrer, der von der Pole-Position gestartet war, litt unter zu stark abbauenden Reifen.
Sebastian Vettel arbeitete sich mit seiner Strategie, auf dem härteren Reifen zu starten und erst ganz am Ende den weichen Reifen zu verwenden, vom neunten auf den vierten Rang nach vorn. Punkte gab es ebenfalls für die Jenson Button (McLaren) auf dem fünften Rang vor Felipe Massa (Ferrari), Daniel Ricciardo (Toro Rosso), Paul di Resta (Force India), Romain Grosjean (Lotus) sowie Nico Hülkenberg (Sauber).
Keine Zähler ergatterte Sergio Perez im McLaren auf Position elf vor Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) und den beiden Williams-Fahrern Pastor Maldonado und Valtteri Bottas. Ausfälle gab es vier: Nico Rosberg (Mercedes), Mark Webber (Red Bull), Adrian Sutil (Force India) und Esteban Gutierrez (Sauber).
Am Sonntag herrschten in Schanghai beste Bedingungen. Die Sonne heizte den Asphalt am Start bei 26 Grad Lufttemperatur auf 35 Grad auf. Die spannende Frage drehte sich um das Verhalten der weichen Reifen. Denn aus den Top 10 setzten die ersten sieben Fahrer auf den weicheren Reifen, da sie mit diesem auch im Qualifying gefahren waren. Button, Vettel und Hülkenberg waren die ersten Fahrer, welche mit dem härteren Gummi losfuhren. Webber startete mit weichen Reifen aus der Box - bei ihm wurde nach der Rückversetzung am Sonntag auf den letzten Platz das Getriebe gewechselt.
Ferrari erwischt einen guten Start
Die beiden Ferrari-Fahrer erwischten einen guten Start, doch Hamilton konnte seine Pole-Position verteidigen. Webber kam bereits nach der ersten Runde an die Box und holte sich den härteren Reifen ab. Unterdessen kollidierten die beiden Force-India-Fahrer miteinander - di Resta musste kurz neben die Strecke fahren. Wenige Sekunden später berührte der Brite auch noch Perez im McLaren.
Die Reihenfolge nach der zweiten Runde: Hamilton vor Alonso, Massa, Räikkönen, Rosberg, Grosjean, Ricciardo, Button, Vettel und Hülkenberg auf dem zehnten Rang. Dahinter: Sutil, Gutierrez, Perez und di Resta. Webber 22.
Gutierrez schießt Sutil ab
In der fünften Runde überholten beide Ferrari-Piloten am Ende der Start- und Zielgeraden gleichzeitig Hamilton - der Brite kämpfte mit Graining an den Hinterreifen. In der sechsten Runde kamen die ersten Fahrer an der Box: Hamilton, Rosberg und Sutil mit kaputtem Heckflügel - Gutierrez war dem Deutschen hinten auf das Heck geknallt. Der Gräfelfinger musste sein Auto an der Box abstellen. Alonso und Räikkönen holten sich eine Runde später neue Reifen ab.
In der achten Runde kam auch Massa an die Box - damit übernahm Hülkenberg im Sauber die Führung, der zuvor Vettel überholt hatte. Die Abstände nach Runde zehn vor 56: Hülkenberg 0,7 Sekunden vor Vettel, 4,1 vor Button, 7,1 auf Perez, 8,1 auf di Resta, 11,5 vor Alonso, 12,5 vor Hamilton, 15,6 auf Räikkönen und 18,9 auf Massa auf dem zehnten Rang. Webber 12. (+20,4), Rosberg 13. (+21,1).
Vettel überholt Hülkenberg an der Box
In der 15. Runde kamen Vettel und Hülkenberg gleichzeitig an die Box. Während der Stopp bei Red Bull perfekt funktionierte, gab es bei Sauber ein Problem (eine Radmutter fiel zu Boden) - der Champion ging am Landsmann vorbei. Webber kollidierte unterdessen mit einem Toro Rosso und demolierte sich dabei den Frontflügel - mittlerweile auf Position 12 liegend. Der Australier musste sich an der Box eine neue Nase abholen.
Webber hat ein Rad ab - Alonso geht in Führung
Wenige Sekunden später kollidierten vorne Räikkönen und Perez bei einem Überholversuch des Finnen am Mexikaner - Räikkönen beschädigte sich dabei die Nase leicht, konnte aber weiterfahren. Webber kämpfte unterdessen rechts hinten mit einem Problem und musste langsam zurück an die Box fahren. Plötzlich verlor Webber das rechte Hinterrad - das quer über die Fahrbahn rollte - und musste sein Auto abstellen. Da droht eine empfindliche Strafe, denn wenn dem Team bekannt ist, dass es ein Problem mit dem Rad gibt, muss das Auto direkt abgestellt werden.
Im 20. Umlauf holte sich Massa frische Gummis ab, damit war Vettel seinen Gegner erst einmal los. Auch Rosberg kam an die Box. Vettel schnappte sich unterdessen auch noch Perez und lag damit auf dem fünften Rang. In Runde 21 gab es einen Wechsel an der Spitze: Alonso schnappte sich am Ende von Start und Ziel Button. Der mit einem Problem kämpfende Rosberg musste sein Auto im 23. Umlauf an der Box abstellen. In Runde 24 holten sich Alonso und Button neue Reifen ab.
Vettel liegt in Führung - Alonso stürmt an die Spitze
Nach der zweiten Runde an Boxenstopps lag Vettel in Runde 25 zunächst in Führung, 3,0 Sekunden vor Hülkenberg, 6,8 vor Alonso, 9,6 auf Button, 11,0 vor Hamilton, 12,9 vor Räikkönen, 15,1 auf Perez, 15,4 auf di Resta, 16,5 auf Massa und 30,3 auf Grosjean auf dem zehnten Rang. In der 26. Runde schnappte sich Alonso Hülkenberg und machte mit riesigen Schritten auch die Lücke auf Vettel zu. In der 29. Runde war der Ferrari-Pilot am Red-Bull-Fahrer vorbei, dem zuvor per Funk gesagt wurde, er solle nicht gegen Alonso kämpfen, um keine Zeit zu verlieren. Hülkenberg wechselte unterdessen auf den weichen Reifen. In Runde 32 suchte Vettel sein Team auf und wechselte erneut auf die härteren Pneus. Räikkönen folgte in Runde 36.
Die letzte Runde der Boxenstopps
In der 37. Runde wechselte Hülkenberg vom weichen auf den harten Reifen zurück. Hamilton holte sich einen Umlauf später neue Reifen. Der führende Alonso kam in Runde 41. Fünf Runden vor Schluss wechselte Vettel pflichtgemäß auf die weichere Mischung. Die Reihenfolge im Schlussspurt: Alonso vor Räikkönen, Hamilton, Vettel, di Resta, Button, Massa, Ricciardo, Hülkenberg und Grosjean auf dem zehnten Rang. In einem packenden Finish arbeitete sich Vettel noch einmal an Hamilton heran, kam aber ganz knapp nicht mehr am Mercedes-Fahrer vorbei.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze!