Williams' stellvertretende Teamchefin Claire Williams erklärt, dass sie ohne große Erwartungen an ihre neue Rolle gegangen ist, und will vor allem ruhig bleiben
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Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: So schlecht war Williams noch nie. Noch nie in der Geschichte konnte das britische Privatteam in den ersten sieben Rennen einer Saison keine Punkte mit einem eigens konstruierten Boliden einfahren. Doch die Saison 2013 übertrifft alle Enttäuschungen um Längen. Der einzige Lichtblick war der dritte Startplatz von Valtteri Bottas in Kanada. Doch der junge Finne wurde im Rennen mit dem FW35 wieder auf Normalniveau zurechtgestutzt.
Für die neue stellvertretende Teamchefin Claire Williams ist dies keine einfache Situation. Ambitioniert war die Tochter des "Rollstuhlgenerals" Frank Williams vor der Saison in ihre neue Aufgabe gestartet, doch schneller Erfolg blieb bisher aus. Doch bei der 36-Jährigen macht sich noch keine Resignation breit: "Wann immer eine Ankündigung über eine Stellenvergabe gemacht wird, gibt es dieses große Aufheben, dass alles aufregend ist, und dann redet man darüber, was man alles erreichen und tun möchte", erklärt Williams bei 'Fox Sports'.
"Aber ich dachte nicht, dass ich reinkommen würde und alles würde rosig sein - dass mir alles in den Schoß fallen und einfach sein würde", so die Britin weiter. Doch den aktuellen Zählerstand dürften selbst hartgesottene Pessimisten schwer vorausgeplant haben. Aber Williams bleibt ruhig: "Ich sitze jetzt nicht hier und denke 'Oh mein Gott, was machen wir jetzt?' Ich habe die Situation so erwartet, ich kann damit leben."
Natürlich will man sich beim Team dem Schicksal nicht einfach so ergeben. Man arbeite derzeit fieberhaft an Lösungen, wie man sich aus dem aktuellen Leistungstief ziehen kann. "Das ist nicht, wo wir sein wollen - und nicht akzeptabel", unterstreicht Williams. "Aber man kann Dinge nicht über Nacht verändern. Jeder weiß, dass Veränderungen Zeit brauchen. Die Leute müssen geduldig, ruhig und fokussiert bleiben."
Als Privatteam muss man bei Williams natürlich immer das Geld im Fokus haben. Mit den großen Herstellerteams oder Red Bull kann das Traditionsteam budgetweise schon lange nicht mehr mithalten. Trotz den aktuell schlechten Ergebnissen versichert Claire Williams, dass die finanzielle Situation des Teams stabil ist: "Williams war in kommerziellen Dingen immer gut", sagt sie. "Das war immer eine von Franks größten Stärken. Er hat das Team 35 Jahre am Laufen gehalten, und wir wollen nicht damit aufhören."
Auch in dieser Saison habe man ein vernünftiges und gesundes Budget auf die Beine stellen können, stellt die angehende Teamchefin klar. "Und für nächstes Jahr werden wir das gleiche tun." Natürlich hätte man gerne mehr Geld zur Verfügung, "aber es ist alles relativ, oder? Je mehr Geld man hat, desto mehr kann man theoretisch erreichen. Aber das würde ich nicht zu 100 Prozent unterschreiben." Man könne auch mit vergleichsweise kleinem Budget gewinnen: "Es geht darum, cleverer und smarter mit deinem Geld zu sein."