Claire Williams betont, dass das Geschlecht keine Rolle spielen sollte, weder im Management noch bei den Fahrern - Susie Wolff nicht als Quotenfrau im Team
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Erst Monisha Kaltenborn und jetzt Claire Williams: Frauen halten immer mehr Einzug in die einstige Männerdomäne Formel 1. Zwar wird der Sport immer noch größtenteils von Männern dominiert, doch schon bei zwei Teams sprechen Frauen ein sehr gewichtiges Wort. Claire Williams ist zwar derzeit nur stellvertretende Teamchefin, doch die 36-Jährige soll in Zukunft das Zepter ihres Vaters Frank vollständig übernehmen. Schon jetzt leitet die Britin viele Dinge innerhalb des Williams-Teams.
Dass sie aufgrund ihres Geschlechts immer unter besonderer Beobachtung steht, gefällt ihr allerdings gar nicht: "Ich bin kein Fan dieser ganzen Frau-in-der-Formel-1-Diskussionen", sagt sie gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Ich werde genauso fair behandelt wie ein Mann auch. Also mache ich mir darüber überhaupt keine Gedanken." Dass sie und Monisha Kaltenborn gleichwertig im Fahrerlager akzeptiert werden, sei eine "wichtige Botschaft, die der Sport in den Rest der Welt hinausschickt."
Ihr Geschlecht will Williams dabei nicht zu ihrem Vorteil ausnutzen - "außer bei meinem Vater", lacht sie. Der war am Anfang seiner Karriere überhaupt nicht begeistert über Familienmitglieder in seinem Team und wollte sich keine Vetternwirtschaft unterstellen lassen. Doch Tochter Claire konnte ihn mit ihrer Arbeit überzeugen, sodass sie die Karriereleiter im Team unentwegt raufklettern konnte.
"Er ist glücklich mit der Entscheidung, denn bei einem Familienmitglied weiß er natürlich auch ganz genau, wie sehr ich hinter dem Team stehe", erzählt die Tochter des "Rollstuhlgenerals". Wie sehr sich ihre Liebe zum Team entwickelt hat, hat Williams übrigens selbst überrascht: "Aber ich habe es schon immer geliebt für Williams zu arbeiten", so die Britin weiter. "Egal ob ich Tee gekocht oder den Fahrern als Pressesprecherin das Diktiergerät vor die Nase gehalten habe."
Passend dazu unterhält das Williams-Team derzeit die einzige weibliche Pilotin im Fahrerlager: Susie Wolff ist aktuell als Entwicklungsfahrerin angestellt und drängt auf ihre ersten echten Runden im Boliden - zum Beispiel bei den Young-Driver-Tests in Silverstone. "Susie macht einen guten Job, arbeitet viel und hart im Simulator", bescheinigt ihr Williams. "Sollte Sie den Young-Driver-Test bekommen, dann, weil sie es verdient hat."
Einfach nur aus Gründen des Geschlechts würde man die Frau von Noch-Teilhaber Toto Wolff auf jeden Fall nicht ins Cockpit lassen - genauso wenig wie Claire Williams deswegen in ihre Rolle gekommen ist. "Wann auch immer wir fahren, stellen wir sicher, dass wir Piloten haben, die fürs Team einen guten Job erledigen", so die angehende Teamchefin. "Es gibt keinen Grund, warum Susie das nicht können sollte." Und ein was möchte Williams noch klarstellen: "Eine Frau in unserem Fahrerkader zu haben, erfüllt mich mit Stolz."