Costa: "Vom Auto etwa gleichauf mit Red Bull"

, 13.04.2014

Mercedes-Chefingenieur Aldo Costa glaubt, dass der Silberpfeil - auch abgesehen von der starken Antriebseinheit - mit Red Bull mithalten kann

Im Frühjahr 2011 musste Aldo Costa seine Koffer bei Ferrari packen. Als damaliger Technikdirektor der Scuderia wurde er verantwortlich für die schlechte Performance der "Roten" in Barcelona gemacht und schließlich vom Hof gejagt. Knapp drei Jahre später und in anderen Teamfarben strahlt er neben Lewis Hamilton und Nico Rosberg auf dem Podium von Bahrain - während Ferrari auf den Plätzen neun und zehn ins Ziel kommt.

Costa hat als Chefingenieur seine neue Berufung bei Mercedes gefunden. Schließlich hat der Italiener in diesem Jahr ein erstklassiges Auto gebaut, das nicht allein wegen der starken Antriebseinheit aus Brixworth die Weltmeisterschaft dominiert. "Die haben ein sehr gutes Auto", muss Ferrari-Pilot Fernando Alonso gegenüber 'auto motor und sport' gestehen: "Das sieht man am Unterschied zu den anderen Mercedes-Teams." Denn die Kunden McLaren, Williams und Force India sind zwar schnell unterwegs, mit dem Werksteam kann jedoch niemand mithalten.

Das liegt vor allem an der ausgeklügelten Aerodynamik des W05, die dem Auto einen höheren Anpressdruck verleiht - in den vergangen Jahren stets die Titelgarantie für Sebastian Vettel. "Vom Auto her liegen wir etwa gleichauf mit Red Bull", schätzt Costa. "Es gibt bestimmte Kurven, vor allem die schnellen, da ist Red Bull besser als wir. In anderen Passagen haben wir die Nase vorn." Durch die bärenstarke Kombination von Auto und Antriebseinheit hat Mercedes derzeit jedoch noch klare Vorteile im Rennen - nicht nur Red Bull gegenüber: "Ferrari liegt nach unseren Messungen in den Kurven hinter uns."

Die konstante Kritik, nach der die neue Formel 1 durch die V6-Turbo-Motoren zu langsam sei, weiß Costa zu kontern: "Die Rechnung ist doch ganz einfach. Die Autos sind 50 Kilogramm schwerer. Das kostet allein schon 1,5 Sekunden. Dann wurde der Abtrieb wurde reduziert. Macht ungefähr eine halbe Sekunde. Dazu noch die härteren Reifen, deren Zeitverlust sich schwer beziffern lässt. Ziehen wir diese Faktoren von den aktuellen Rundenzeiten ab, sind wir schneller." Deshalb müsse in diesem Jahr der Motor das Defizit wettmachen, meint der 52-Jährige.

Sein Red-Bull-Gegenspieler, Chefdesigner Adrian Newey, hatte bei der Präsentation des RB10 in Jerez erklärt, dass die neuen Aerodynamikregeln im Vergleich zum Vorjahr etwa 15 Prozent Abtrieb gekostet hätten. Laut Costa ist ein großer Teil davon aber bereits wieder wettgemacht: "Ich schätze, dass wir beim Abtrieb momentan zwischen fünf und zehn Prozent unter den Vorjahreswerten liegen." Es ist davon auszugehen, dass die Autos bis zum Saisonende noch schneller werden, sodass auch auf dem Papier womöglich bald wieder die alten Geschwindigkeiten erreicht werden könnten.

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