Coulthard: Vettels Freude ist identisch geblieben

, 24.12.2013

Trotz seiner vielen Titel freut sich Sebastian Vettel nach einem Sieg immer noch wie früher, als er seine ersten Formel-1-Erolge feiern konnte - das glaubt David Coulthard

2013 war zumindest in der Formel 1 das Jahr des Bullen - und das des Sebastian Vettel. Neben diversen fahrerischen Sternstunden wird vor allem seine Rekordsiegesserie in der zweiten Saisonhälfte ewig in Erinnerung bleiben: Neun Grands Prix hintereinander konnte der 26-jährige Red-Bull-Pilot gewinnen, wodurch er die Rekorde von Michael Schumacher und Alberto Ascari einstellte. Auch wenn die zurückliegende Saison sicher nicht die spannendste der Formel-1-Geschichte war, ist sie in den Augen David Coulthards zumindest ein denkwürdiger Ausklang der aktuellen Motorenära gewesen.

"Es ist extrem schwierig, eine Formel-1-Weltmeisterschaft zu gewinnen und noch kniffliger ist es, dieses Kunststück zu wiederholen", meint Coulthard in seiner 'BBC'-Kolumne. "Vier Weltmeisterschaften hintereinander zu gewinnen, ist also eine absolut bemerkenswerte Leistung - unter welchen Umständen auch immer." Vettels Erfolgsgeheimnis ist für den Schotten seine beachtliche Liebe zum Motorsport - "auch wenn die natürlich von allein kommt, wenn man so oft gewinnt, wie er das tut."

Coulthard glaubt zudem, dass Vettels Freude über ein Erfolgserlebnis noch immer genauso groß ist wie zu Beginn seiner Karriere. Damit widerspricht er vereinzelten Gerüchten, die Boxenfunkdialoge nach einem Rennsieg zwischen dem Champion und seinem Teamchef Christian Horner seien wohlbedachte PR. "Möglicherweise überlegt sich Christian vorher, was er sagt - das weiß ich nicht. Aber ich habe mir ein paar frühe Formel-1-Erfolge von Vettel noch einmal angeschaut, darunter auch sein vierter Platz mit Toro Rosso in China 2007. Seine Freude und seine Schreie am Funk waren einfach identisch mit denen von heute."

Der Wechsel der Reifenkonstruktion zur Mitte der Saison durch Pirelli habe Red Bull zusätzlich in die Karten gespielt: "Es hat sicherlich nicht geschadet, aber unterm Strich muss man auch sagen, dass die Teams die Reifen nie so gut verstehen, wie sie manchmal vorgeben. Wenn sie gewinnen, klopfen sie sich selbst auf die Schulter. Aber sobald sie nicht mehr siegen, merken sie, dass sie eigentlich gar nicht verstehen warum. Daraus folgt dann, dass sie auch nicht mehr vollkommen verstehen, warum sie zuvor gewonnen haben."

Letzten Endes bleibe für Coulthard künftig nur abzuwarten, "ob Sebastian Vettels vierter Titel das Ende eines brillanten Laufs darstellt, oder ob er lediglich das Sprungbrett war, um auch weiterhin die Rekordbücher der Formel 1 zu überrollen. Wie dem auch sei: Die Dominanz von Red Bull wird als das herausragende Merkmal dieses Jahres in Erinnerung bleiben."

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