Das Mercedes-Geheimnis: Alles maßgeschneidert

, 31.05.2014

Motorenchef Andy Cowell erklärt, warum der Mercedes W05 die Konkurrenz in dieser Saison in Grund und Boden fährt - Einzelne Abstriche für Gesamtperformance

Für Mercedes ist das Jahr 2014 bisher eine annähernd perfekte Saison: Blendet man den Ausfall Lewis Hamiltons beim Saisonauftakt in Melbourne aus, so holten die Silberpfeile mit einen Triumph zum Start und fünf Doppelsiegen in Folge das Maximum heraus. Doch woher kommt diese schiere Überlegenheit? Schließlich gibt es noch drei weitere Teams, die mit der gleichen Antriebseinheit aus Brixworth fahren und dennoch weit zurückliegen.

Mercedes-Motorenchef Andy Cowell glaubt, die Antwort auf diese Frage zu kennen: Der W05 ist aus einem Guss entstanden. "Wir machen alle Teile, die entscheidend für die Leistung des Motors sind, im Haus. Nur Komponenten, die keinen Einfluss auf die Rundenzeit nehmen, werden bei anderen Firmen in Auftrag gegeben", erklärt der Brite gegenüber 'auto motor und sport'. Als Werksteam habe man einfach einen riesigen Vorteil. "Du baust den Motor so, dass er später perfekt in das Auto passt, das dafür konstruiert wurde."

"Der Silberpfeil ist das perfekte Puzzle. Wenn du diese Antriebseinheit aus der Mitte dieses Puzzles rausnimmst und in ein anderes verpflanzt, kann das nie so gut passen wie das Original", verdeutlicht Cowell. "Unsere Gegner haben die Batterie, die Elektromotoren oder den Turbolader outgesourct. Da wird es schon schwieriger, das Puzzle richtig zusammenzubauen." Trotzdem findet der Motorenchef, dass die drei Kundenteams Williams, Force India und McLaren durchaus einen guten Job gemacht haben. "Aber sie sind Kunden. Sie bekommen etwas, das für ein anderes Auto konzipiert wurde."

Bereits in der Vergangenheit habe Mercedes stets versucht, alle zusammenhängenden Komponenten unter einem Dach zu fertigen - ein Weg, den man auch mit der neuen Antriebseinheit gegangen ist. "Da saß eine Gruppe von Ingenieuren zusammen, die ein gutes Gesamtpaket wollte. Keiner hat daran gedacht, den stärksten Motor, die beste Batterie, die beste Aerodynamik zu bauen", erklärt Cowell. Vielmehr habe man an die Gesamtperformance gedacht und darauf geachtet, dass der eigene Beitrag nicht zum Schaden der anderen heraussticht.

"Es gibt wahrscheinlich 100 Dinge in unserem Motor, die anders sind als bei einem Renault oder Ferrari. Sie liefern alle einen ähnlich großen Beitrag zu dem, was unsere Antriebseinheit leistet", ist sich Cowell sicher. Wie immer bei derartigen Dominanzsituationen im Sport komme bei Mercedes in diesem Jahr aber vieles zusammen: "In unserem Fall sind das die Fahrer, das Chassis, die Aerodynamik, die Aufhängungen, die Antriebseinheit und das Rennteam. Es ist nie ein Matchwinner allein, sondern viele."

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