McLaren-Boss Ron Dennis spricht sich vehement gegen eine Kostendeckelung in der Formel 1 aus und kritisiert die FIA - Das Geld hat schließlich schon immer regiert
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McLaren-Boss Ron Dennis wehrt sich verbal gegen die mögliche Einführung einer Budgetdeckelung in der Formel 1. Nicht nur, dass er die Notwendigkeit einer finanziellen Einschränkung nicht sieht - besondere Zweifel hat er an der Durchführbarkeit. Besonders die widersprüchlichen Ansätze der FIA kritisiert der Brite, der in Woking wieder das Zepter übernommen hat: Zum einen soll gespart werden, zum anderen führt die Königsklasse sündhaft teure Hybridmotoren ein.
"Die sagen, wir sollen die Kosten reduzieren und bringen dann dieses neue Motorenreglement heraus, obwohl wir kugelsichere Aggregate haben, deren Preise immer mehr gesunken sind", wettert Dennis gegenüber 'Autosport'. "Schon abgesehen von der Komplexität ist das der teuerste Motor in der Geschichte des Motorsports. Und dann sind es dieselben Leute, die uns in diese Lage gebracht haben und plötzlich einen anderen Weg einschlagen und uns sagen wollen, wie wir unsere Kosten reduzieren sollen. Meine Güte, wie widersprüchlich ist das denn?!"
In den kommenden Monaten soll mit den Teams über ein allgemeingültiges Finanzlimit diskutiert werden. Das Hauptproblem sei aber nicht die Kostendeckelung an sich, sondern dass es "fast unmöglich" sei, diese zu kontrollieren, so Dennis. "Es verlangt nur noch genauere Prüfungen und Kontrollen der Autos. Und zwar nicht nur bezüglich des technischen Reglements, sondern auch in finanzieller Hinsicht. Können Sie sich die Komplexität eines neuen Regelwerks vorstellen, dass sich fast nur um finanzielle Beschränkungen dreht?"
So vertritt Dennis eine deutlich konservativere Meinung zum Thema Finanzen: "Wenn du dir die Formel 1 nicht leisten kannst, dann sei halt nicht in der Formel 1. Es gibt genügend andere Klassen im Motorsport. Das war nun mal schon immer so. Ferrari hat Jahre lang dominiert, weil sie mehr Geld hatten, doch die Dinge ändern sich. Plötzlich gab es Hersteller, die genauso viel Geld zur Verfügung hatten."