Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ärgert sich über Aussagen, seine Scuderia würde sich nur noch auf 2014 konzentrieren - auch die Vizemeisterschaft sei wichtig
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Die Weltmeisterschaft 2013 scheint für Ferrari längst gelaufen zu sein. Zwar hat Fernando Alonso noch theoretische Chancen auf den Titelgewinn, deutlich wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich Sebastian Vettel und somit Red Bull in Indien zum vierten Mal in Folge die Krone aufsetzen dürfen. Immer wieder hatte es in den vergangenen Wochen geheißen, Ferrari würde sich deshalb nur noch auf die Entwicklung des neuen Autos konzentrieren, um hoffentlich 2014 endlich wieder um die WM fahren zu können. Für Präsident Luca di Montezemolo ist diese Einstellung jedoch wie ein rotes Tuch.
"Ich lese in den Medien, dass sich Ferrari jetzt nur noch auf die Entwicklung des Autos für die nächste Saison konzentrieren will. So etwas will ich nicht hören", stellt der 66-Jährige klar. Stattdessen macht er seinem Rennstall während der Eröffnungszeremonie der "Ferrari Sporting Spirit"-Ausstellung im konzerneigenen Museum Druck: "In den letzten vier Rennen verlange ich ein Ferrari-Team, das mit größter Entschlossenheit sowohl auf Seiten der Piloten als auch des Teams für den Sieg kämpft."
"Wir werden genug Zeit haben, um uns auf die nächste Saison vorzubereiten", betont der Italiener und versucht seinem Team zu verdeutlichen, dass die Vizemeisterschaft immer noch ein wichtiges Ziel sei. Dennoch hat er auch Lob für seine Ingenieure übrig, die am 2014er-Auto basteln: "Ich bin tatsächlich erfreut zu sehen, dass unsere Gruppe, die sich dieser Herausforderung widmet, sehr hart und mit maximaler Konzentration arbeitet. Jedem hier ist bewusst, was das für eine (anspruchsvolle; Anm. d. Red.) Aufgabe ist."
In erster Linie blickt di Montezemolo trotzdem besorgt auf die ausstehenden vier Rennen. Derzeit liegt Ferrari zwar noch auf Gesamtrang zwei, hat aber gerade einmal zehn Punkte Vorsprung auf Hauptkonkurrent Mercedes. Außerdem ist Lotus plötzlich wieder mitten drin im Kampf um die Vizemeisterschaft: Durch vier Podiumsplatzierungen in den zurückliegenden drei Rennen liegt das Team aus Enstone nur noch 33 Zähler hinter der Scuderia. Wenngleich auch der Titelkampf praktisch bereits entschieden ist, dürfte das Ringen um Platz zwei bis zum Ende spannend bleiben.