Der Ferrari-Chef sieht sich auf den Gewinn der Weltmeisterschaft "verpflichtet" und lobpreist Fernando Alonso - Akribische Detailarbeit im Winter
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Im Laufe der vergangenen Saison übte Luca di Montezemolo viel Druck auf seine wichtigsten Angestellten aus. Der Ferrari-Boss war trotz der Vizeweltmeisterschaft durch Fernando Alonso unzufrieden mit den schwankenden Leistungen der Scuderia. 2013 ginge es bergauf, glaubt der Mann mit dem blauen Sakko: "Es gibt Hoffnung", sagt di Montezemolo anlässlich der Präsentation des F138 in Maranello. "Die Fahrer kommen gut mit dem Auto klar, haben viel im Simulator gearbeitet, alles läuft gut."
Allen voran sein spanischer Pilot lässt ihn frohlocken. "Es liegt ein Jahr hinter uns, in dem einer unserer Fahrer eine fantastische Saison hatte", schwärmt di Montezemolo von Alonso, der unter allen Bedingungen ans Limit ging. "Er hatte ein Auto, das in einigen Momenten nicht voll konkurrenzfähig war und dann hat er alles herausgequetscht. Wir müssen ihm applaudieren. Für die tolle Saison im vergangenen Jahr, aber auch für die herausragende Saison, die er 2013 sicherlich haben wird."
Die Hommage an Felipe Massa fällt weniger feierlich aus, dennoch ist der Chef auch von seinen Qualitäten überzeugt: "Wir erwarten von ihm in dieser Saison Großes", setzt di Montezemolo den Brasilianer unter Druck und erinnert an den früheren Scuderia-Teamchef, der ihm Bescheidenheit mit auf den Weg gab. "Als Felipe unter Jean Todt gefahren ist, fragte er ihn, was seine Ziele wären. Er sagte, er wolle nur fahren. Todt war darum bemüht, dass er mit den Füßen auf dem Boden bleibt."
Di Montezemolo investiert Herzblut in der Arbeit: "Eine Präsentation ist immer eine emotionale Sache", bekennt der Mann, der sich seit Jahrzehnten mit Leib und Seele für Ferrari engagiert. "Es gibt das Wissen darum, dass in diesem Auto der Fleiß von fachkundigen und hart arbeitenden Leuten steckt. Ihnen will ich danken. Wir mussten bestimmte Schlüsselstellen beibehalten und verbessern, so wie die Zuverlässigkeit oder die Teamstrategie. Auf der anderen Seite mussten wir jedes Detail betrachten, was nicht funktionierte."
Das Vertrauen, dass in der abgeschlossenen Entwicklungsphase genau das passierte, ist groß: "Wir haben das eines nach dem anderen, Rennen für Rennen, Detail für Detail getan. Ich habe jeden darum gebeten, sich so gut es geht einzubringen. Es wurde in jedem Sektor so hart gearbeitet", so di Montezemolo. "Im vergangenen Jahr war Ferrari ein Hauptdarsteller der WM und zwar bis zum letzten Rennen. Dieses Jahr wollen wir den Titel holen, darauf haben wir uns verpflichtet." Einfach wird diese Aufgabe nicht: "Wir konkurrieren ja nicht mit Leuten, die auf der faulen Haut liegen."