Der Ex-Präsident hätte sich in der laufenden Saison Siege erwartet und glaubt, dass die Verbesserungen des Vorjahres auf seine Amtszeit zurückzuführen seien
© Foto: xpbimages.com
Luca di Montezemolo verpasst den Ferrari-Verantwortlichen einen Klaps auf die Finger: Der Ex-Präsident der Mythosmarke zeigt sich in einem Interview mit der Zeitung 'The Australian' mit der Entwicklung der Scuderia unzufrieden. "Ich habe mir größere Fortschritte erwartet", hadert der 68-Jährige, der mittlerweile die Geschicke der Fluglinie Alitalia lenkt. Er befeuert damit Gerüchte um eine Ablösung des Teamchefs Maurizio Arrivabene. Offenbar hatte di Montezemolo fest damit gerechnet, dass Ferrari wieder siegen würde: "Von fünf Rennen wurde nicht ein einziges gewonnen."
Genau das hatte sein Nachfolger Sergio Marchionne als Ziel ausgeben und dabei immer wieder die Entwicklung im Laufe des vergangenen Jahres angepriesen. Den Lobeshymnen auf das Team kann di Montezemolo kaum etwas abgewinnen: "Ich weiß, dass wir uns schon 2014 verbessert hatten", merkt er über eine Zeit, in der er selbst im Amt war, an, und schießt hinterher: "Die Fortschritte des Vorjahres waren die Früchte der Arbeit der Saison zuvor." Haben Maurizio Arrivabene und Co. also nichts bewegt?
Di Montezemolo betrachtet die Silberpfeile offenbar als enteilt. "Heute gibt es zwischen Mercedes und Ferrari eine Lücke - und zwischen Ferrari und den anderen Teams auch", beschreibt er seinen Ex-Arbeitgeber bei 'CNN' als Nummer zwei der Szene und lässt Red Bull außer Acht. Vorteilhaft sei an der Situation nur, dass im Kampf um Podestplätze so schnell nichts anbrennen könne: "Auch wenn Mercedes einen fantastischen Job gemacht hat, gibt es weniger mögliche Gegner", stellt der Ex-Präsident fest.
Auch in der Frage nach einem möglichen Nachfolger Kimi Räikkönens in der Pilotenpaarung sagt di Montezemolo seiner Meinung. Mit seinen Leistungen in den vergangenen Jahren und mit seinen italienischen Ahnen hat Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo für ihn die Nase vorne: "Er ist allen voran ein netter Kerl. Er ist sehr schnell und Sebastian Vettel kann ein Lied davon singen, wie schnell", lobt di Montezemolo und kommt zu dem Schluss: "Wäre ich noch bei Ferrari, wäre er meine erste Wahl."