Di-Resta-Manager hofft, dass Force India Paydrivern widersteht

, 17.10.2013

Paul di Resta muss um seine Zukunft bangen, denn seine Rivalen locken Vijay Mallya mit viel Geld - Manager Goddard hofft, dass Force India seiner Linie treu bleibt

Das Saisonende wird für Paul di Resta zur Zitterpartie. Sein Problem: Meist bringt er in der ersten Hälfte des Jahres bessere Leistungen als in der zweiten - das zeigte sich schon im Vorjahr, als er sich Hoffnungen auf ein Ferrari-Cockpit machte, aber nicht in den engeren Kandidatenkreis aufgenommen wurde. Dieses Jahr ist die Situation prekärer: Während er 2012 enttäuscht war, mit dem Force-India-Cockpit Vorlieb nehmen zu müssen, droht nun das Formel-1-Aus.

Adrian Sutil zeigte diese Saison bislang im Schnitt die besseren Leistungen, auch wenn di Resta in der WM-Wertung die Nase vor dem Deutschen hat. Doch die beiden geraten durch zahlreiche Alternativen auf dem Fahrermarkt in Bedrängnis: Felipe Massa lockt Teamchef Vijay Mallya mit einem brasilianischen Sponsorenpaket, McLaren würde gerne seinen Juniorpiloten Kevin Magnussen beim Rennstall aus Silverstone unterbringen und bietet einen Schuldenerlass an - in den vergangenen Jahren bezog man von McLaren Getriebe und KERS.

Und dann wäre da auch noch Max Chilton, der sich mit den Aon-Geldern seines Vaters den nächsten Schritt in der Karriereleiter erkaufen will. Laut 'auto motor und sport' winkt der britische Marussia-Pilot, der in seiner Debütsaison nur selten auf der Strecke zu glänzen vermochte, mit einer Mitgift von zwölf Millionen Pfund - eine beträchtliche Summe.

Goddard hofft, dass Force India weiter auf Talent setzt

Es ist also nicht auszuschließen, dass di Resta der Flut an Paydrivern zum Opfer fällt. Manager Richard Goddard, der auch Jenson Button betreut und mit dem Briten eine Managementfirma aufgebaut hat, richtet daher gegenüber 'Sky Sports News' einen Appell an Teamchef Mallya, sich für Qualität und nicht für das Geld zu entscheiden.

"Es ist schwer zu sagen, was nächstes Jahr passieren wird", sagt Goddard. "Es gibt in diesem Sport viele Fahrer, die Geld mitbringen. Und es gibt viele Teams, die Geld brauchen. Das ist wahrscheinlich das größte Problem - dass reines Talent nicht mehr ausreicht, um ein Cockpit in der Formel 1 zu bekommen. Force India war aber immer fair - sie haben tendenziell auf Talent gesetzt und nicht auf Fahrer, die Geld mitbringen, was toll ist."

Er führt das darauf zurück, dass Force India "durch Leute und Firmen gut finanziert ist. Hoffentlich machen sie so weiter." Damit spielt er auf Mallya sowie auf die Sahara-Gruppe an, die sich die Anteile am Rennstall teilen. Goddard gibt zu, dass sein Schützling aus finanzieller Sicht nicht mit seinen Rivalen mithalten kann: "Paul hat kein Regierungsprogramm oder einen reichen Milliardär im Rücken."

Schlechte Bilanz nicht di Restas Schuld?

Und auch die Ergebnisse der vergangenen Rennen sprechen nicht unbedingt für den Schotten: Seit seinem Heimrennen in Silverstone kämpft er vergeblich um WM-Punkte, zuletzt schlichen sich immer wieder Fehler und Zwischenfälle ein, die er selbst verschuldet hat.

Goddard sieht die Schuld für die mäßige Bilanz aber nicht bei di Resta, sondern führt die Probleme auf die Pirelli-Reifenänderungen nach dem Großbritannien-Grand-Prix zurück: "In der zweiten Saisonhälfte wurden seine Ergebnisse von den Reifen beeinträchtigt. Er hat nicht die erwünschten Ergebnisse eingefahren, das gilt aber auch für das gesamte Team, das in Anbetracht des guten Saisonstarts sehr enttäuscht ist."

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