Di Resta: "Wir müssen uns steigern"

, 01.02.2013

Paul di Resta ist bisher der einzige bestätigte Fahrer bei Force India - Anlässlich der Präsentation blickt der Schotte optimistisch auf die neue Saison

Bei der Präsentation des neuen Force India VJM06 in Silverstone war lediglich Paul di Resta anwesend. Auf eine Bekanntgabe eines weiteren Fahrers warteten die versammelten Medienvertreter vergeblich. Jules Bianchi weilte in Maranello bei der Ferrari-Präsentation. Auch von Adrian Sutil, der seit Wochen mit dem zweiten Cockpit in Verbindung gebracht wird, war weit und breit nichts zu sehen. "Die Teameigentümer denken über den zweiten Fahrer nach. Heute geht es darum das Auto vorzustellen. Paul übernimmt das. Wir wollen die beiden Sachen nicht vermischen", erklärt der stellvertretende Teamchef Rob Fernley diesbezüglich.

Somit zog di Resta alleine das schwarze Tuch vom VJM06. Der Schotte geht in seine dritte Saison mit Force India. "Über den Winter erholt man sich, lädt seine Batterien wieder auf und bereitet sich auf die kommende Saison vor. Ich bin gespannt wie das Auto ist. Ich werde es heute auch noch kurz fahren. Wir sind alle gespannt auf die Performance." Im Anschluss an die Präsentation drehte der 26-Jährige erste Installationsrunden auf dem Silverstone-Kurs. Bevor er zum ersten Mal einsteigen durfte, blickte di Resta noch einmal auf 2012 zurück.

Mit 46 WM-Punkten schloss er das Jahr auf Platz 14 ab. "Es gab viel Positives, was man mitnehmen muss. Wir hatten in Singapur mit dem vierten Platz ein sehr starkes Rennen. Leider habe ich das Podium knapp verpasst. Das muss man im Blick haben. Man muss diese Ziele für die Zukunft setzen. Wir müssen uns steigern. In den nächsten zwei Monaten werden wir hart arbeiten, damit wir für Melbourne bereit sind. Wir versuchen besser zu sein als unsere Rivalen, denn sie hatten in den vergangenen beiden Jahren die Oberhand."

Konkrete Ergebnisse spricht der Schotte allerdings nicht an. Vorankündigungen stehen bei di Resta nicht an der Tagesordnung. "Es ist schwierig sich Ziele zu setzen. Die Konstanz ist sehr wichtig. Darauf liegt unser Fokus. Wir müssen regelmäßig ins Q3 kommen und uns in starke Positionen bringen. Es ist auch wichtig, den Schwung hoch zu halten. Jeder muss fleißig bleiben. Am Jahresende zählen schließlich nur die WM-Punkte. Das macht den Unterschied."

Nach einer Saison als Testfahrer und zwei als Stammfahrer verfügt di Resta nun über viel Erfahrung. Ist diese Expertise in den VJM06 eingeflossen? "Man kann immer mehr Input geben. Ich fühle mich im Auto sehr wohl. Bei diesem Auto geht es um Kompromisse, um das Paket, die Aerodynamik", meint der 26-Jährige. "Jeder hat seine eigenen Ideen. Man muss alles zusammenführen."

"Ich starte jetzt die dritte Saison als Stammfahrer mit diesem Team und fühle mich besser vorbereitet, denn ich habe viel mehr Erfahrung. Ich freue mich darauf, wenn die Rennen wieder losgehen. Es sind noch lange acht Wochen." Bereits in der kommenden Woche stehen die ersten Wintertestfahrten in Jerez auf dem Programm. Da es derzeit keinen zweiten Fahrer gibt, wird di Resta mit dem Testprogramm beginnen.

Di Resta fährt Installationsrunden in Silverstone

Nachdem er das schwarze Tuch vom Wagen gezogen hatte, schwärmte di Resta über sein neues Arbeitsgerät. Er merkt aber an: "Man muss abwarten wie sich das Auto auf der Strecke präsentiert. In den vergangenen Wochen habe ich die Entwicklung verfolgt und immer wieder Teile gesehen. Es ist schön, wenn man dann schließlich das fertige Auto zu Gesicht bekommt. Ich habe es heute zum ersten Mal gesehen und bin gespannt darauf, wie es auf der Strecke ist."

Da das Reglement weitestgehend stabil geblieben ist, hat sich auch Force India nicht auf Experimente eingelassen und das bestehende Konzept in Details weiterentwickelt. "Das Auto ist eine Evolution vom Vorjahresmodell. Es steckt keine komplett andere Philosophie dahinter. Es gibt aber viele neue Details. Auf der Strecke werde ich ein richtiges Gefühl dafür bekommen. Man probiert im Simulator natürlich viel, aber im Idealfall fährt man auf der Strecke. Anschließend muss man sich bei den Testfahrten durch das Programm arbeiten und alles verstehen. Es dauert nicht lange bis zum Qualifying in Melbourne. Dort muss man den Druck erhöhen und das Potenzial aus dem Auto holen."

Welche neuen Teile unter der Haube schlummern, wollte di Resta nicht preisgeben. "Ich kann keine Details verraten, denn in der Formel 1 gibt es viel Geheimniskrämerei. Für mich ist wichtig, dass ich mich im Cockpit wohlfühle. Es geht um das Feedback und wie man damit umgeht. Wir werden das Auto mit meinem Team ausbalancieren. Hoffentlich haben wir gute Qualifyingergebnisse, die uns starke Rennergebnisse bringen."

Neu ist, dass das DRS auch im Training und Qualifying nur an den dafür vorgesehenen Zonen eingesetzt werden darf. Di Resta begrüßt diese Einschränkung: "Es wird uns helfen. Es ist für uns Fahrer sicherer. Jetzt wird das DRS wieder dafür verwendet, wofür es eingeführt wurde. Eine schnelle Runde wird nicht mehr so kompliziert sein. Ansonsten wird der Effekt gleich bleiben, denn man wird überholen können, wenn dein Auto schneller ist. Die Formel 1 verändert sich. Es gibt keine großen Regeländerungen."

"Die Reifen sind etwas anders. Man muss bei den Wintertestfahrten alles verstehen lernen. Wir haben ein Ingenieur-Team und werden sicher unsere eigene Philosophie verfolgen. Mir gefällt es, wenn es kompliziert ist. Wir leben in einem Hochdruck-Sport. Dabei entfalten wir uns und man kann sehen, wie starke Leute mit ihren Ideen herausstechen. Ich pushe mein Team, damit uns das gelingt. Nun haben wir wieder ein Jahr mehr Erfahrung. Als Team verstehen wir die Reifen sehr gut. Wir hatten auch zu Saisonbeginn die Reifen verstanden. In Bahrain kam ich als einziger Fahrer mit zwei Stopps durch und wurde Sechster. Das Auto war damals noch nicht auf diesem Level", blickt di Resta noch einmal zurück.

Paul di Resta ist bisher der einzige bestätigte Fahrer bei Force India - Anlässlich der Präsentation blickt der Schotte optimistisch auf die neue Saison

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