Die Lotus-Metamorphose

, 17.05.2014

Vom Sorgenkind zum Klassenstreber: Lotus hat den wohl größten Schritt aller Formel-1-Teams gemacht und wähnt sich nach nur fünf Rennen wieder in der Spitze

Vor wenigen Wochen musste sich Lotus, das viertbeste Team der Saison 2013, noch mit Hinterbänklern wie Caterham oder Marussia herumschlagen. Nun, nach fünf Rennen, ist man bereits wieder in den Punkten angekommen: Romain Grosjean wurde in Spanien Achter, qualifizierte sich sogar als Fünfter. Weniger Tage später setzte Teamkollege Pastor Maldonado die absolute Bestzeit beim Barcelona-Test (gut vier Zehntelsekunden schneller als die Pole-Position-Zeit von Lewis Hamilton). Es läuft plötzlich wieder in Enstone - zur Freude von Technik-Direktor Nick Chester.

"Es war ein großartiges Gefühl, endlich wieder ein paar Punkte einzufahren. Wir haben immer gesagt, dass wir in Barcelona zurück in der Spitzengruppe sein werden, aber das ist leichter gesagt als getan", meint Chester. Grosjean hätte im Rennen sogar noch schneller sein können, hätte der Franzose kein Problem mit einem Sensor in der Antriebseinheit gehabt, gibt der Technik-Direktor zu bedenken.

Die beiden Hauptbereiche, in denen sich Lotus verbessern konnte, seien der Antriebsstrang und die Aerodynamik. "Das Aggregat arbeitet allmählich deutlich besser. Mit Blick auf das Chassis haben wir die Aerodynamikeigenschaften verbessert, die uns mehr Abtrieb und eine bessere Fahrbarkeit gebracht haben", erklärt der Brite. Auch bei der generellen Fahrzeugabstimmung habe man Fortschritte erzielen können. Zwar fehle es Lotus nach wie vor an Endgeschwindigkeit, doch auch hier gehe es bergauf.

Für das kommende Rennen in Monaco hat Lotus erneut einige Updates in der Hinterhand. Kein Wunder, schließlich wartet im Fürstentum ein gänzlich eigener Kurs, der Fahreigenschaften wie kein anderer verlangt. So werde das Team aus Enstone ein Auto mit maximalem Anpressdruck mitbringen, das in dieser Form lediglich in Monte Carlo eingesetzt wird. "Es gibt zudem eine kleine Veränderung am Kühlsystem und andere Aerodynamikfortschritte, die das Auto stabiler machen sollen", so Chester.

So ist Lotus fest davon überzeugt, dass der Straßenkurs dem Auto entgegenkommen wird. "Monaco ist ein seltsamer Ort, eine Eintagsfliege, deshalb kann man sich da bei einer Einschätzung schwer verbrennen. Aber ich denke, die Strecke sollte dem E22 liegen, wir sollten gut zurechtkommen", erklärt Chester. Neben den neuen Teilen wird Lotus auch einen neuen Kraftstoff von Total verwenden, "der unsere Power und Fahrbarkeit weiter verbessern sollte."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Aufwärtstrend: Romain Grosjean vor Kimi Räikkönen

Spanien: Lotus hat nach Schanghai Blut geleckt

Nach einem katastrophalen Saisonstart - das Lotus-Team hat noch immer keine WM-Punkte auf den Konto - geht die Saison für die einstige Siegertruppe aus Enstone in Barcelona so richtig los. Auch wenn das …

Romain Grosjean hofft in Melbourne auf die Zielflagge und vielleicht ein paar Punkte

Entgegen aller Probleme: Lotus optimistisch für Melbourne

Für Lotus kommt der Saisonauftakt in Melbourne definitiv eine ganze Weile zu früh, nachdem die Mannschaft aus Enstone in Bahrain zu kämpfen hatte wie kein zweites Team. Vor einem Jahr sicherte …

Bild mit Symbolcharakter für 2014? Romain Groean steht neben seinem Fahrzeug

Brundle sieht schwarz für Lotus

Starpilot Kimi Räikkönen ist weg. Auch Teamchef Eric Boullier ist nicht mehr da. Und Motorenpartner Renault scheint noch nicht vollkommen bereit zu sein. All dies veranlasst den früheren …

Wo Renault draufsteht, ist auch Renault drin: Lotus verlängert die Partnerschaft

Nun auch offiziell: Lotus weiter mit Renault-Power

Was allen eigentlich schon längst klar war, ist nun offiziell: Lotus wird auch 2014 mit Renault-Motoren an den Start gehen. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Team und dem französischen …

Heikki Kovalainen konnte als Lotus-Ersatzfahrer nicht überzeugen

Kovalainens Lotus-Form war ein Faktor für Caterham

Eigentlich hätte das Saisonfinale 2013 die große Chance für Heikki Kovalainen sein können, letztlich entpuppte es sich jedoch als Farce. Nachdem sich Ex-Lotus-Pilot Kimi …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo