Die Regelvorschläge der FOTA: Kürzere Rennen und geringere Kosten

, 06.03.2009

Ein neues Punktesystem, mehr Informationen für die Fans, kürzere Rennen und viele Einschränkungen - das sind die Vorschläge der FOTA für eine bessere F1.

Auf einer Pressekonferenz in Genf stellte die Teamvereinigung FOTA am Donnerstag ihre Pläne für eine spannendere und zugleich kostengünstigere Formel 1 vor. Die größte Änderung, die schon 2009 greifen soll, ist ein neues Punktesystem. Statt 10 Punkten soll der Sieger 12 erhalten. Die weiteren Punkten sollen unter den ersten Acht wie folgt verteilt werden: 9-7-5-4-3-2-1. Als Grundlage diente der FOTA eine Fanumfrage, in der sich die meisten Fans für einen größeren Abstand zwischen dem Ersten und Zweiten ausgesprochen haben sollen.

Ebenfalls noch in dieser Saison sollen die Spritmengen der Autos vor dem Start bekannt gegeben werden. So sollen die Fans die Strategien besser nachvollziehen können. Beide Änderungen müssen noch vom FIA World Motor Sport Council abgesegnet werden. Dessen nächste Sitzung findet am 17. März statt, also noch rechtzeitig vor Saisonbeginn.

Kürzere Rennen, Punkte für Boxenstopps

Für die Saison 2010 sollen noch weitere Informationen den Fans zugänglich gemacht werden. Gleichzeitig sprach sich die FOTA für Konstrukteurs-WM-Punkte für den schnellsten Boxenstopp eines Rennwochenendes sowie kürzere Rennen von 250 Kilometern Länge respektive einer Stunde und 40 Minuten Renndauer aus. Am Qualifyingformat wird soll sich vorerst nichts ändern, da die Fans in der Umfrage daran nichts auszusetzen hatten. Die FOTA wird aber dennoch neue Formate untersuchen.

Weniger Kosten, weniger Updates

Viele Änderungen wurden auf technischer Seite beschlossen. Das gemeinsame Ziel all dieser Vorschläge: die Kosten weiter zu senken. So wurde die Windkanalarbeit schon in diesem Jahr eingeschränkt. Es dürfen nur 60%-Modelle bei Windgeschwindigkeiten von maximal 50 m/s getestet werden, allerdings dürfen die Teams Windkanalzeit gegen Zeit für CFD-Berechnungen eintauschen. 2010 soll die Aerodynamik laut Mario Theissen halbiert werden. "Sie wird 50% des 2009er Levels haben", so der BMW-Motorsportdirektor.

Auf der Chassisseite wird unter anderem die Anzahl der erlaubten Fahrzeugupdates eingeschränkt. Es soll nur noch eine einzige Spezifikation für Felgen, die Überlebenszelle, die Überrollstrukturen und die Front- und Heckcrashstrukturen geben. Zwei Spezifikationen, also nur ein Update, sollen für die Aufhängung und den Skidblock erlaubt sein, drei Versionen für die Motorabdeckung, die Seitenkästen, den Diffusor, den Unterboden und die Lufteinlässe. Flügel dürfen viermal verändert werden, sind also auf fünf Versionen festgelegt.

Neues gibt es auch bei den Getrieben: sie werden für drei Jahre eingefroren - also von 2010 bis 2012. Jeder Fahrer wird nur noch vier Getriebe pro Saison erhalten und die Teams erhalten die Möglichkeit, ein Getriebepaket für 1,5 Millionen Euro zu kaufen. Neben den Getrieben werden auch die Bremsen homologiert, was für das gesamte Jahr die gleiche Spezifikation vorsieht. Gleichzeitig wird an einem Einheits-KERS für die Saison 2010 gearbeitet, das noch ausgeschrieben werden soll. Die Telemetrie und das Funksystem werden ebenfalls standardisiert.

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